In beiden Jahren lag der Exportüberschuss bei rund 1 Mio. t. Nach Einschätzung der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) waren die größeren Exporte in 2020 nicht zu erwarten, weil für dieses Verpflichtungsjahr die THG-Quote von 4 % auf 6 % angehoben wurde und zugleich eine
Übertragung von Quoten aus anderen Jahren nicht möglich war.
Die Bedarfslücke zur Erfüllung der THG-Quote wurde in 2020 nach Angaben des im Dezember 2021 veröffentlichten Berichtes der
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (
BLE) durch den Import von ca. 1,04 Mio. t Hydriertem
Pflanzenöl (HVO) gedeckt.
Diese mit Blick auf zusätzliche Einsatzbereiche weiter an Bedeutung gewinnende Kraftstoffalternative müsse jetzt in den amtlichen Statistiken transparent ausgewiesen werden. Immerhin handele es sich um unterschiedliche
Kraftstoffe mit einer jeweils spezifischen Kraftstoffnorm. Die
UFOP fordert – analog zur Regelung bei fossilen Kraftstoffen – eine vollständige Erfassung der
Biokraftstoffe und zukünftig auch der synthetischen Kraftstoffe (e-Fuels).
Die Niederlande bleiben mit Abstand wichtigster Handelspartner, wenn auch die Mengen gegenüber dem Vorjahr teils deutlich zurückgegangen sind. Nach Recherche der
Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) kamen darüber hinaus größere Mengen aus Belgien, Polen, Frankreich und Malaysia.
Während Frankreich in etwa so viel lieferte wie im Vorjahr, wurden aus den anderen Ländern deutlich weniger eingeführt. Mit einem Minus von 54 % sind - die Importe aus Malaysia nahezu eingebrochen.
Gleichzeitig lieferte Deutschland 2021 rund 846.000 t in die Niederlande und damit 18 % weniger als im Vorjahr. Auch nach Polen, die USA, Österreich und Schweden wurde weniger ausgeführt. Nur Belgien, mit 354.000 t immerhin auf Platz 2 der Top-5 Empfangsländer importierte 3 % mehr
Biodiesel aus Deutschland als im Vorjahr.