Dienstag, 03.10.2023 | 15:42:29
Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
12.09.2023 | 14:27 | Flüssigerdgas 

Bau der Anbindungspipeline für Rügener LNG-Terminal gestartet

Lubmin - Vor Lubmin hat der Bau der Anbindungspipeline für das Rügener Flüssigerdgas (LNG)-Terminal begonnen.

Anbindungspipeline
Das geplante LNG-Terminal an Rügens Küste ist umstritten. Nun liegen die ersten Röhren für die Anbindungspipeline im Wasser - ein wichtiger Meilenstein. Gegner hoffen, die Arbeiten noch zu stoppen. (c) Jim Parkin - fotolia.com
Die ersten aneinandergeschweißten Rohrsegmente seien am Montag in den Greifswalder Bodden gelassen worden, bestätigte ein Sprecher des Gasnetzbetreibers Gascade. Zunächst werde die Leitung vom Spezialschiff «Castoro 10» aus per Stahlseil durch einen kleinen Tunnel an Land zur Anlandestation in Lubmin gezogen. Nach einigen Tagen soll sich das Schiff dann von der Küste wegbewegen und die Leitung durch den Bodden verlegen.

Die rund 50 Kilometer lange neue Leitung soll vom Hafen Mukran auf Rügen, wo per Schiff angeliefertes LNG wieder in Gas umgewandelt werden soll, bis zum Gasleitungsknotenpunkt nach Lubmin verlaufen. Bereits genehmigt ist ungefähr die erste Hälfte von Lubmin, durch den Greifswalder Bodden bis vor die südöstliche Küste Rügens.

Nach Plänen des Bundes soll das Terminal im Norden Rügens noch im kommenden Winter betriebsbereit sein - ein enger Zeitplan. Nach Auffassung der Bundesregierung ist das Terminal wichtig für die Sicherheit der Energieversorgung auch im Falle eines kalten Winters oder falls andere Lieferwege ausfallen sollten. Kritiker sprechen hingegen von nicht benötigten Überkapazitäten und fürchten um die Umwelt Rügens und den für die Insel wichtigen Tourismus.

Beim Bundesverwaltungsgericht liegen Klagen der Gemeinde Binz, der Deutschen Umwelthilfe und des Nabu. Sie wollen mit Anträgen auf vorläufigen Rechtsschutz einen Baustopp erwirken. Eine Entscheidung steht noch aus. Gascade geht nach Angaben des Sprechers zunächst von etwa 500 Metern verlegter Leitung pro Tag aus. Später könnten es je nach Wetter und technischen Voraussetzungen auch 700, 800 und wenn es besonders gut läuft, bis zu 1.000 Meter sein. Eine Fertigstellung des ersten Abschnitts wäre somit in der zweiten Oktoberhälfte möglich.

Zuletzt hatte es Lärmbeschwerden von Anwohnern gegeben, wie Gascade bestätigte. «Wir nehmen es natürlich ernst», sagte der Sprecher. Das Unternehmen habe bereits Maßnahmen zur Geräuschminderung ergriffen. In Lubmin werde zunehmend leiser mit jedem Tag, an dem das Verlege-Schiff weiter rausfahre.
dpa/mv
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Preise für Erdgas und Strom im ersten Halbjahr deutlich gestiegen

 Protest gegen LNG-Terminal auf Rügen

 Kritiker von LNG-Terminals: Wir haben recht!

 Kein Baustopp für LNG-Terminal - auch Nabu scheitert vor Gericht

 Kritik aus MV-Regierungslager an Plänen für Steuererhöhung auf Gas

  Kommentierte Artikel

 IGC prognostiziert globale Produktionsdefizite bei Raps- und Sonnenblumensaat

 Gewerkschaften fordern besseren Schutz für Erntehelfer

 Landtechnik-Hersteller melden kräftiges Umsatzplus

 David gegen Goliath: Jugendliche verklagen Staaten auf Klimaschutz

 Wir werden durchgereicht - In der Industrie wachsen die Sorgen

 Sechs Gründe, warum das Regieren für Kretschmann schwierig wird

 Naturschützer von Bürgerentscheid für BMW-Batteriewerk enttäuscht

 Glyphosat-Zulassung: Bayer sieht sich durch Brüsseler Verordnungsentwurf bestätigt

 Sonderkulturen-Anbau: Schlechte Rahmenbedingungen sorgen für teils drastischen Anbaurückgang

 Özdemir: Direktzahlungen ab 2028 in zwei Reformperioden umwandeln