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09.10.2017 | 01:11 | Energie- und Klimapolitik 
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Bayerische Wirtschaft beklagt Überregulierung der Energiewende

Berlin/München - Die bayerische Wirtschaft fordert ein neues Gesamtkonzept für die Energiewende und beklagt ein Übermaß einzelner Vorschriften.

Energiewende
(c) vege - fotolia.com
«Die Umsetzung der Energiewende hakt», sagte der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), Bertram Brossardt, der Deutschen Presse-Agentur. Das bisherige Vorgehen nach dem Prinzip «viel hilft viel» sei nicht zielführend: «Zahlreiche Fördermaßnahmen überlappen sich».

Brossardt bezieht sich auf eine Prognos-Studie im Auftrag des Wirtschaftsverbands. Demnach verheddert sich Deutschland in der Energie- und Klimapolitik in einem Regelungsgeflecht und verfehlt daher die ehrgeizigen Ziele. Es gebe zu viele Vorschriften, die immer nur auf Einzelziele ausgerichtet seien. Angemahnt wird zudem eine Ökostrom-Förderung, die sich künftig stärker im Wettbewerb und am Markt bewähren sowie technologieoffen sein müsse.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien müsse zudem parallel zur Netzinfrastruktur erfolgen. Nationale Alleingänge sollten vermieden und die Rahmenbedingungen international angeglichen werden, heißt es weiter. Um das übergeordnete Ziel zur Reduktion von Treibhausgasen zu erreichen, müsse es flexible Vorgaben für einzelne Sektoren wie den Verkehr, Gebäude oder die Stromerzeugung geben.

Ohne Neuorientierung würden Kernziele verfehlt, sagte Brossardt. Statt um bis zu 95 Prozent verringerten sich Kohlendioxid-Emissionen bis 2050 voraussichtlich nur um 61 Prozent. Der Anteil erneuerbarer Energien am Brutto-Endenergieverbrauch liege 2050 nur bei 35 statt 60 Prozent. Die Energieeffizienz steige nicht wie geplant. Die Energiewende verursache von 2000 bis 2025 Zusatzkosten von 520 Milliarden Euro, sagte Brossardt. Der größte Brocken sei die EEG-Umlage zur Finanzierung des Ökostrom-Ausbaus. Dennoch würden die umweltpolitischen Ziele aber auf breiter Front verfehlt.
dpa
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Kommentare 
cource schrieb am 10.10.2017 08:37 Uhrzustimmen(105) widersprechen(39)
alles nebelkerzen, bei den erneuerbaren geht es nur um die erzwingung von wachstum, egal ob die energie benötigt wird oder nicht, hauptsache es wird irgendetwas produziert/steuergelder verbrannt--das system bricht ohne wachstum, wie ein aufgeblähter hefeteig, zusammen
agricola pro agricolas schrieb am 09.10.2017 08:05 Uhrzustimmen(30) widersprechen(63)
Brossarth verkörpert eine klassische Beamtenlaufbahn; sein bisheriges Arbeitsleben lang war er in den Bereichen Wirtschaft/Wissenschaft, u.a. dem Vernehmen nach auch in der Förderung, tätig.

Eine solche Juristenvita zeigt exemplarisch sehr anschaulich auf, woran es in den vergangenen Dekaden erheblich haperte und deshalb der aktuelle Zustand schlichtweg SO einfach nicht mehr länger hinnehmbar ist.

Persönlichkeiten seines Genre drücken jetzt mächtig aufs Gaspedal, gefühlt jedoch nicht um der Sache willen, sondern weit eher dominiert hier ein eigenwillig gerüttelt Maß an Rechthaberei und Besitzstandsdenken.

Warum hat er nicht schon als Referent in der Forschungsförderung bereits seinerzeit die unverzichtbar fortentwicklungsbedürftigen Speichertechnologien vorangetrieben, ohne selbige damals schon absehbar eine gelingende Energiewende auch dato nur schwerlich vorstellbar ist. Entsprechende Zukunftsvisionen zu entwickeln, war man dazu nicht imstande!?

Nun hechelt man einer solchen Innovation, wie so häufig, hinterher und fordert die alternativ geistigen Ergüsse von anderer Stelle ein!?

Die Zusatzkosten der Energiewende in obig definiertem Zeitraum weiß er glasklar in Zahlen darzustellen. Wie viele Steuer-Milliarden aber wurden in bayerischen Forschungsprojekten im Umfeld unserer Dinosaurier-Energieproduktion weitgehend sinnbefreit gnadenlos ignorant verbrannt, die heute für unsere desaströsen klimatischen Verhältnisse, kaum mehr glaubhaft noch wegzuleugnen, hauptverantwortlich zeichnen!? Eine deutsche Physikerin hat eine Methodik entwickelt, um eindeutig belegen zu können, dass diese aktuellen Wetterextreme innerhalb kürzester zeitlicher Intervalle von Menschenhand gemacht sind. - Unter diesen Gegebenheiten wagt man wohl nicht in Zahlen darzustellen und gegenüberstellend offenzulegen, wie viele Milliarden im Lande unseres Fake-News-Künstlers in derzeit präsidialen Amtswürden infolge der jüngst erst über „America-First“ innerhalb von nur 3 Wochen hinwegfegenden Extremwetter aufgewendet werden müssen.
Wenn in Deutschland dagegen vergleichend kurzzeitig ein „Lüftchen“ mit erheblich verminderter Gewalt weht, was fällt da alles sofort aus? Dahingehende Kostenermittlung, die qualifiziert eindeutig welcher Sparte zuzuordnen wären!? Fehlt hier das spezielle juristische Vorstellungsvermögen oder mangelt es schlichtweg an grundlegendem Wissen? - Die in Rede stehenden 520 Mrd. an Zusatzkosten von 2000-2025 für eine zügig voranzutreibende Energiewende relativieren sich angesichts solcher verstärkt eskalierender Ereignisse sehr schnell, zumal es sich bei ersteren sicherlich um entsprechend „professionell aufbereitete“ Daten und Fakten handeln dürfte.

Welche revolutionär alternative Technologien haben Brossarth & Konsorten in petto, um eine Energieeffizienz zu steigern. Ein Großteil unserer Elektromotoren weisen derzeit extrem mangelhafte Wirkungsgrade aus. Wäre da eine ehrliche Infragestellung nicht auch durchaus angebracht? Welche Unsummen an Netzentgelten wären sofort weitgehend verzichtbar -mittlerweile ein maßgeblicher Kostenfaktor von um die 25%, die jeder Stromkunde undiskutierbar zu berappen hat- wenn mehr Energie direkt vor Ort produziert werden könnte? - Wer verhindert diese Demokratisierung unseres Strommarktes dahingehend filigran erfolgreichst!?

Nur fordern und selbst wenig leisten, führt zielstrebig neuerlich in die Sackgasse!!! - Dahingehend dominiert noch immer das „energiegeladene“ Schweigen im Walde.
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