Bioethanolproduktion in Deutschland 2008 stark gestiegen
Berlin - Die Bioethanolproduktion in Deutschland ist 2008 gegenüber dem Vorjahr um rund 46 % auf 458.394 t gestiegen.
Wie der Bundesverband der Deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) vergangene Woche weiter bekanntgab, entfielen auf Getreide als Rohstoff rund 61 % der Bioethanolproduktion, also etwa 279.200 t.
Die zur Biokraftstofferzeugung verwendete Getreidemenge lag gegenüber dem Vorjahr kaum verändert bei 942.386 t, das entsprach knapp 1,9 % der deutschen Getreideernte. Sprunghaft erhöht hat sich hingegen die Bedeutung der Zuckerrübe als Bioethanolrohstoff. Im Jahr 2008 wurden 163.828 t Bioethanol aus Zuckerrüben gewonnen, nach 23.589 t im Jahr zuvor. Damit steuerte die Zuckerrübe laut BDBe-Angaben 36 % zur gesamten Bioethanolproduktion in Deutschland bei, nach einem Anteil von nur 8 % im Jahr 2007.
Branchenprimus ist die börsennotierte Südzucker-Tochter CropEnergies mit ihrem Werk in Zeitz in Sachsen-Anhalt, gefolgt von der Verbio, deren größtes Werk im brandenburgischen Schwedt an der Oder steht. In Reaktion auf die haussierenden Getreidepreise hatten Verbio und CropEnergies verstärkt Zuckerrüben-Dicksaft in ihren Ethanolwerken genutzt. Dem Einsatz des Rübenextrakts in der Bioethanolproduktion auf Getreidebasis sind allerdings auch Grenzen gesetzt. Weil die Getreidepreise zwischenzeitlich aber stark gefallen sind, ist auch der Einsatz von Getreide in der Biospriterzeugung wieder rentabel. Für Importe aus Rohrzucker besteht in der Europäischen Union ein relativ hoher Außenschutz. (AgE)