Das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) widerspricht dieser Aussage und bezieht sich dabei auf eine kürzlich im Journal of Agricultural Science publizierte Ökobilanzierung der Universität Kiel zur Biogaserzeugung (Claus et al., 2013).
Während die
Expertenkommission (EFI) argumentativ lediglich auf den Emissionshandel abhebt, ohne auf die tatsächlichen Potentiale der Treibhausgasminderung verschiedener Technologien dezidiert einzugehen, weisen die Wissenschaftler um Sandra Claus und Prof. Dr. Friedhelm Taube ein erhebliches Treibhausgasminderungspotential der Biogaserzeugung nach.
In den Versuchen der Universität in Kiel wurden verschiedene Substratanbausysteme (Mais, Getreide, Gras, Zwischenfrüchte) in verschiedenen Naturräumen Schleswig-Holsteins geprüft. Sämtliche mit der Substratproduktion assoziierten Emissionen wurden im Feld gemessen und flossen unter Berücksichtigung der Wirkungsgrade der Biogasanlage in eine umfassende Ökobilanzierung ein. Die Ergebnisse zeigen insbesondere für das Substrat Mais höchste Treibhausgasminderungspotentiale von bis zu 13 Tonnen CO2/ha auf.
Im Vergleich zu der von der EU-Kommission diskutierten fossilen Referenz Erdgas (69 g CO2 äq. MJ-1) lagen die ermittelten THG-Einsparungspotentiale der Anbausysteme deutlich über 50 %. Abgeleitete günstige Fruchtfolgekombinationen mit Mais und Gras weisen sogar Minderungspotentiale von 60 % gegenüber der fossilen Referenz Erdgas auf.
Übertragen auf die aktuellen Kriterien der Biomassestrom-Nachhaltigkeitsverordnung zeigen diese Daten, dass die Biogaserzeugung bei optimalem Management ein effizientes Instrument zur Reduktion von Treibhausgasemissionen darstellt und die Kriterien einer Zertifizierung im Sinne der europäischen Nachhaltigkeitsverordnung (RED) für das Zieljahr 2018 erfüllt.
Angesichts dieser Befunde erscheint die pauschale Infragestellung der Klimaschutzeffekte der Biogaserzeugung im Rahmen des EEG mehr als unangemessen. (dmk)