22.01.2017 | 14:07 | Anlagensicherheit
Biogasanlagen weisen häufig Mängel aufKiel - Sie verursachen Lärm, Geruch oder sind anders gebaut als geplant: In der Vergangenheit gab es bundesweit immer wieder Mängel an Biogasanlagen. |
(c) proplanta Ende 2016 wurden in Schleswig-Holstein in einer Sonderüberwachungsaktion 21 Biogasanlagen überprüft. Die Anlagen sollten einen repräsentativen Anlagen-Querschnitt darstellen.
Die aktuellen Ergebnisse geben laut Umweltministerium Anlass zur Sorge: Zweidrittel der geprüften Anlagen wiesen demnach Mängel auf. Bei einigen Anlagen gab es nur kleinere Beanstandungen, etwa weil Leitungspläne fehlten oder Sachverständigenberichte nicht aktuell waren. Aber auch schwerwiegende Mängel wurden festgestellt, wie undichte Stellen, durch die Methan entweichen kann, und Gewässerverunreinigungen.
«Man kann natürlich nicht alle Anlagen über einen Kamm scheren», sagte Minister Robert Habeck (Grüne). «Es gibt auch vorbildlich betriebene Anlagen.» Dennoch, «die Ergebnisse der Überwachungsaktion bestätigen die Dringlichkeit engmaschigerer Kontrollen.»
Die Erkenntnisse sollen nun in eine optimierte Regelüberwachung einbezogen werden. Habeck kündigte an, nach Ende des Konsolidierungspfades das Personal aufzustocken. «Da ist dringender Handlungsbedarf.»
Eine Sprecherin des Fachverbands Biogas sagte, oft würden nur kleinere Mängel festgestellt, die eine Anlage nicht unsicher machten. Dennoch sei Schulungsbedarf erkannt und vor etwa drei Jahren ein Schulungsverbund eingerichtet worden.
Bundesweit hätten sich bisher rund 4.000 Betreiber schulen lassen, um ihre Anlagen sicherer zu machen und Mängel zu erkennen. «Da findet tatsächlich auch ein Umdenken statt», sagte sie.
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