Das geht aus dem am vorigen Donnerstag (16.12.) von der
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) vorgelegten Evaluations- und Erfahrungsbericht für 2020 hervor, der von der Biokraftstoffbranche mit Spannung erwartet worden war. Danach wurden im Quotenjahr 2020 der
BLE zufolge rund 4,6 Mio t
Biokraftstoffe für den hiesigen Markt erzeugt.
Durch die Substitution von fossilen Treibstoffen konnten gemäß den Berechnungen der Bonner Behörde rund 83 % an Treibhausgasen vermieden werden. Den größten Anteil der eingesetzten Biokraftstoffe hatte den BLE-Statistiken zufolge
Biodiesel aus Fettsäuremethylester (FAME) mit 53 %. Weitere 26 % der Biokraftstoffe waren Hydrierte Pflanzenöle (HVO). Bioethanol kam 2020 auf einen Anteil von 18 %.
Als Rohstoff für die Herstellung der Biokraftstoffe kam der Bundesanstalt zufolge zu 72,5 % angebaute Biomasse zum Zug, bevorzugt Palmöl, Rapssaat und Mais. Das verbleibende Viertel waren Abfälle und Reststoffe. Was die Herkunft der
Rohstoffe angeht, dominierten Europa mit einem Anteil von 47 % und Asien mit 42 %.
Dicklauge als Biobrennstoff
Die Branchenakteure beantragten 2020 außerdem für knapp 31 Petajoule an flüssigen Biobrennstoffen nach der Verstromung und
Einspeisung eine Vergütung gemäß dem
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Rund 81 % dieser Biobrennstoffe wurden laut dem Evaluationsbericht aus Dicklauge der Zellstoffindustrie gewonnen, 14 % aus Pflanzenölen.
Die durchschnittliche THG-Einsparung aller Biobrennstoffe summierte sich 2020 auf rund 91 % gegenüber dem fossilen Pendant. Durch den Einsatz dieser Brennstoffe konnten gemäß der BLE-Auswertung Emissionen von insgesamt annähernd 2,6 Mio t CO2-Äquivalenten vermieden werden.
Hohe Einsparungen durch Bioethanol
Der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) erinnerte in einem Hinweis auf den BLE-Bericht daran, dass sich die durch Bioethanol erzielten CO2-Einsparungen in den vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt hätten. Seien im Jahr 2011 erst 48 % der Emissionen im Vergleich zu fossilem Benzin eingespart worden, seien es zuletzt 92 % gewesen.
„Eine Beimischung nachhaltiger Biokraftstoffe zu fossilen Kraftstoffen ist eine kosteneffiziente und vor allem sofort verfügbare Möglichkeit, die CO2-Emissionen im Verkehrssektor, insbesondere im Fahrzeugbestand, zu senken“, betonte BDBe-Geschäftsführer Stefan Walter.