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01.03.2010 | 17:24 | Rohstoffversorgung  

Biomasse soll als Chemierohstoff entwickelt werden

Leuna -  Die chemische Industrie will zukünftig Biomasse als Chemierohstoff nutzen.

Biomasse soll als Chemierohstoff entwickelt werden
Um diese Entwicklung voranzutreiben, soll deshalb am Chemiestandort in Leuna (Saalekreis) ein Chemisch-Biotechnologisches Prozesszentrum (CBP) der Fraunhofer-Gesellschaft entstehen. Dort sollen dann Verfahren entwickelt werden, mit denen aus Biomasse Rohstoffe für die chemische Industrie hergestellt werden können. Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens hat das Vorhaben heute in Leuna begrüßt. Auf einer Beratung des Clusters Chemie/Kunststoffe Mitteldeutschland hat er seine Unterstützung bei der Lösung der künftigen Rohstoffversorgung zugesagt. Aeikens: „Auch für die Produktion chemischer Grundstoffe ist Biomasse eine Alternative zu Erdöl und Erdgas.“ Wenn diese Entwicklung in Mitteldeutschland vorangetrieben wird, ist das auch ein Imagegewinn für diese Region und Sachsen-Anhalt. Die Nutzung biogener Rohstoffe zur Erzeugung von Grundstoffen für die chemische Industrie wird zur Sicherung der Rohstoffversorgung in Europa beitragen, so der Minister.

Ziel ist es, eine langfristige Versorgung für industrielle biotechnologische Großanlagen mit dem Zugang zu den benötigten nachwachsen de Rohstoffen in der erforderlichen Quantität und Qualität zu schaffen und zu sichern. Dies eröffnet weitere Chancen für die Landwirtschaft in der mitteldeutschen Region, sagte Andreas Hiltermann, Geschäftsführer der InfraLeuna GmbH.

Der Sprecher des Clusters Chemie/Kunststoffe Mitteldeutschland Dr. Christoph Mühlhaus sieht die Notwendigkeit einer länderübergreifenden Zusammenarbeit bei der kontinuierlichen Fortschreibung der Biomassepotenzialerfassungen unter Berücksichtigung der stoffwirtschaftlichen und der Kaskadennutzung. Aeikens sagte, dass sich der Bedarf an Biomasse nicht allein aus Rest- und Abfallstoffen decken lassen wird. Deshalb sind die Potentiale auch im Hinblick auf die konkurrierenden Nutzungen von Biomasse zu prüfen. Die Erarbeitung der Biomassepotentialstudie des Landes hat gezeigt, dass bei großen Stoffströmen an Biomasse für ein solches Vorhaben länderübergreifend zusammen gearbeitet werden muss. Deshalb sollen auch die Länder Brandenburg, Sachsen und Thüringen in einem mitteldeutschen Ansatz in diesen Prozess einbezogen werden.

Das Konzept für das von Bund und Land Sachsen-Anhalt geförderten Chemisch-Biotechnologischen Prozesszentrums (CBP) wird unter Federführung der Fraunhofer-Gesellschaft und der InfraLeuna GmbH entwickelt und realisiert. Durch das Cluster Chemie/Kunststoffe Mitteldeutschland soll eine enge Verzahnung mit der chemischen Industrie sicher gestellt werden. Diesem Netzwerk gehören bereits eine Vielzahl an Unternehmen und Forschungseinrichtungen an. Parallel zum Aufbau des CBP entwickelt das Cluster gegenwärtig einen Masterplan unter dem Titel Mitteldeutschland: Biomasse als Chemierohstoff.

Weitere Informationen unter www.cluster-chemie-kunststoffe.de (PD)
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