Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
24.04.2011 | 18:01 | Amazonas-Gebiet 

Bischof warnt vor Mega-Wasserkraftwerk im Amazonas

São Paulo - Der Alternative Nobelpreisträger 2010, Bischof Erwin Kräutler, hat vor «desaströsen Folgen» durch das geplante drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt im Amazonas-Gebiet gewarnt.

Regenwald
Das brasilianische Milliarden-Projekt «Belo Monte» zerstöre die Lebensgrundlage indigener Volksstämme und sei wegen Mängeln bei den Anhörungsverfahren rechtswidrig, sagte der aus Österreich stammende Bischof der Nachrichtenagentur dpa. Kräutler lebt seit Jahren in Brasilien.

Schätzungsweise bis zu 40.000 Menschen müssten umgesiedelt werden. «Keiner weiß, wo sie hin sollen. Und die Regierung schweigt», sagte der Geistliche. Die am Projekt mit dreistelligen Millionenaufträgen beteiligten Firmen Voith Hydro aus Deutschland und Andritz aus Österreich mahnte er zum Rückzug. «Man kann nicht einfach um des Geldes willen Tausende von Menschen ins Abseits schicken», sagte der 71-jährige Bischof am Xingu und Vorsitzende des mit der Brasilianischen Bischofskonferenz verbundenen Indigenen Missionsrates (CIMI).

Die vorbereitenden Arbeiten für das Werk bei Altamira im Bundesstaat Pará laufen bereits. Die schätzungsweise 8,5 Milliarden Euro teure Anlage wäre mit einer Maximalleistung von über 11.000 Megawatt das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt - nach dem Drei-Schluchten-Staudamm in China und dem Itaipú-Werk an der Grenze Brasiliens zu Paraguay. Die Leistung entspräche etwa zehn Atomreaktoren. Das Wasserkraftwerk soll 2019 in Betrieb gehen. Mehr als 500 Quadratkilometer würden in den Fluten verschwinden.

Unterhalb des geplanten Staudammes werde wegen der Kanalumleitung des Xingu das Wasservolumen des Amazonas-Seitenflusses erheblich reduziert, sagte Kräutler. Einige sprächen von bis zu 80 Prozent. «Der Xingu wird dort wahrscheinlich ein Rinnsal werden.» Die Indios in diesem Bereich lebten von Fischfang und kleiner Landwirtschaft. «Dann ist absolut kein Überleben am Xingu mehr möglich.» (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken