25.07.2007 | 17:15 | Windkraftanlagen
Boom bei Windanlagen-ExportBerlin - Die deutsche Windenergiebranche boomt mit ihren Anlagen im Ausland, erlebt aber infolge bürokratischer Hemmnisse erste Rückschläge im Inland. |
(c) proplanta So werde in diesem Jahr mit einer Exportquote von 82 Prozent gerechnet nach 74 Prozent im Jahr 2006 und erst 58 Prozent im Jahr 2003, teilten der Bundesverband WindEnergie und der Bundesverband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau am Mittwoch in Berlin mit. Im Inland sei der Stromanteil aus Windkraft rückläufig.
Jetzt müsse die Politik die Bremsen lockern, damit die Modernisierung älterer Anlagen an Land, die Produktion in Ost- und Nordsee (offshore) und der Netzausbau angepackt werden könnten. «Wir sind darauf angewiesen, dass dieser Markt bald anspringt», sagte Thorsten Herdan, Geschäftsführer von VDMA Power Systems.
BWE-Präsident Hermann Albers forderte die Länderverwaltungen auf, den notwendigen Austausch alter und kleiner Windenergieanlagen durch neue, größere, leistungsfähigere und leise Anlagen nicht länger über ihre abweisenden Genehmigungsverfahren zu blockieren. «Dieses Repowering ermöglicht eine Halbierung der Anlagen bei gleichzeitiger Verdoppelung der Leistung.» Anders seien die ehrgeizigen Klimaschutzziele der Politik für den Ausbau der erneuerbaren Energien bis 2020 auf 27 Prozent beim Strom nicht zu erreichen.
Dabei könnte bei entsprechenden Anstrengungen allein die Windenergiebranche 27 Prozent des gesamten Stromverbrauchs - im Vergleich zu heute rund 7 Prozent - produzieren. Dabei zeigt sich, dass Sachsen-Anhalt derzeit bereits rund 36 Prozent Strom aus Windenergie beziehe, Mecklenburg-Vorpommern 34 Prozent, Schleswig- Holstein 33 Prozent, Brandenburg 28,7 Prozent, Niedersachsen 19,2 Prozent, Thüringen 10 Prozent, Sachsen 6,3 Prozent, Rheinland-Pfalz 5,8 Prozent, Nordrhein-Westfalen erst 3,1 Prozent, Bremen 2 Prozent, Hessen 1,9 Prozent, Saarland 1,4 Prozent, Bayern 0,5 Prozent, Baden- Württemberg 0,5 Prozent und Hamburg 0,4 Prozent. Ganz ohne Windenergie kommt nach dieser Statistik Berlin aus.
Der weitere Ausbau setze allerdings auch einen baldigen Start der Windkraft-Produktion auf See voraus. Es sei richtig, dies verstärkt mit einem Vergütungssatz von zunächst 14 Cent zu fördern, sagte Albers. Für den Ausbau der Windkraft an Land müsse dringend auf den Abbau der vom Stromverbraucher zu zahlenden Vergütung verzichtet werden. Die Kostenschere öffne sich wegen der hohen Stahl- und Kupferpreise und der Hemmnisse der Verwaltung beim Repowering.
Nach Ermittlungen des Deutschen Windenergie-Instituts kletterte die deutsche Produktion an Windkraft-Anlagen und -komponenten im vergangenen Jahr um 40 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Am weltweiten Gesamtumsatz von 15,4 Milliarden Euro hatten deutsche Hersteller und Zulieferer 2006 einen Anteil von 37 Prozent. Als Marktführer lagen sie damit vor den USA, Spanien, Indien und China. Anlagen im Wert von 4,16 Milliarden Euro gingen in den Export (plus 45 Prozent). (dpa)
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