Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
09.05.2015 | 07:55 | Energieversorgung 

Bundesnetzagentur mahnt schnellen Stromnetzausbau an

Bonn - Die Bundesnetzagentur hat einen schnellen Ausbau der Stromnetze in Deutschland angemahnt. «Uns läuft allmählich die Zeit davon», sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, am Freitag bei der Vorlage des Jahresberichtes.

Stromnetzausbau in Deutschland
Die Energiewende hängt maßgeblich vom Ausbau des Stromnetzes ab. Die Bundesnetzagentur sieht zwar erste Erfolge, doch langsam wird die Zeit knapp. Strom muss sicher transportiert und Netze müssen stabil betrieben werden können. (c) proplanta
Allein der Bau der Thüringer Strombrücke, die 2016 in Betrieb gehen soll und auf einer Strecke und 165 Kilometer Strom von Norden nach Süden transportiert, habe sieben Jahre gedauert.

Ungleich komplexer sei die geplante Südlink-Stromtrasse, die als Herzstück der Energiewende gilt und ebenfalls Strom von Norden nach Süden leiten soll. Noch seien die Zeitpläne für den Netzausbau zu halten, wenn die politische Unterstützung hierfür nicht nachlasse, meinte Homann.

Groß geschrieben wird bei der obersten Aufsichtsbehörde über die Energie-, Telekom-, Post- und Eisenbahnmärkte auch eine sichere Energieversorgung: So seien aktuell 51 Kraftwerksblöcke zur Stilllegung bei der Bundesnetzagentur angemeldet worden, davon 33 endgültig.

Als systemrelevant seien 15 Kraftwerksblöcke eingestuft worden, das heißt: Auf sie müssen die Netzbetreiber im Bedarfsfall zurückgreifen können. Für das Vorhalten von Reservekraftwerken wurden nach weiteren Angaben der Behörde 2014 knapp 72 Millionen Euro ausgegeben worden. Hinzu kommen Arbeitskosten für die tatsächliche Nutzung, die noch ermittelt werden müssten.

Im Rampenlicht steht die Bundesnetzagentur in diesem Jahr mit einer großen Auktion von Mobilfunkfrequenzen. Diese werde trotz Klagen planmäßig am 27. Mai beginnen, sagt Homann. Zuvor hatten mehrere potenzielle Neueinsteiger gegen das Vorgehen der Behörde geklagt. Sie fühlten sich gegenüber den zugelassenen Mobilfunkkonzernen Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica benachteiligt, hatten sich erst gar nicht beworben oder wurden nicht zugelassen. Auch Betreiber von drahtlosen Mikrofonanlagen, die dann in ein anderes Frequenzspektrum umziehen müssten, hatten sich beschwert.

Mit den neuen Nutzungsrechten im Mobilfunk, darunter auch Frequenzen, mit welchen die Branche in den 90er Jahren ihre Erfolgsgeschichte antrat, soll sich die Versorgung der Bevölkerung mit schnellen Internetzugängen verbessern. In Europa sei Deutschland das erste Land, das einen weiteren Bereich der sogenannten digitalen Dividende zur Verfügung stellen werde, betonte Homann. Diese Frequenzen aus dem Bereich 700 Megahertz lagen bislang beim Rundfunk. Sie eigenen sich wegen der größeren Funkreichweite vor allem für den Ausbau des schnellen Internets in den unterversorgten ländlichen Regionen.

Zu möglichen Auktionsergebnissen machte Homann keine Angaben. Als Untergrenze wird ein Volumen von rund 1,5 Milliarden Euro genannt. Vor 15 Jahren hatte die spektakuläre UMTS-Auktion Erlöse von rund 50 Milliarden Euro in die Kassen des Bundes gespült. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Strom ist Menschenrecht - Weltbank will besseren Zugang in Afrika

 Energiewende kommt weiterhin nicht voran

 Milliardenschwere Ausbaupläne für Stromautobahnen vorgestellt

 Dritte Stromtrasse auch direkt nach Bayern geplant

 Verzögerungen verteuern Energiewende um Milliarden

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken