(c) proplanta «Das Ziel muss sein, in 15 Jahren 20 Prozent der Raumwärme über erneuerbare Energien zu gewinnen», sagte der designierte Präsident des Mieterbunds, Franz-Georg Rips, in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Um dieses Klimaschutz-Ziel zu erreichen, müssten die regenerativen Energien wesentlich stärker gefördert werden. Rips schlug dafür einen «Erneuerbare-Energien-Cent» vor, mit dem Öl und Gas verteuert werden sollen.
Rips ist derzeit noch Direktor des Mieterbunds, soll aber beim Mietertag vom 31. Mai bis 2. Juni in Stuttgart zum Nachfolger der langjährigen Präsidentin Anke Fuchs gewählt werden.
Ein Aufschlag auf Öl und Gas, verankert in einem neuen Wärmegesetz, könnte nach Rips' Meinung dazu beitragen, dass Vermieter etwa auf Erdwärme- oder Sonnenanlagen umsteigen. Er begründete seinen Vorstoß damit, dass auch Mieter Verantwortung für den Umweltschutz tragen müssten. Zugleich räumte Rips ein, dass bei einer Umstellung auf erneuerbare Energien die Mieten ansteigen.
«Es wird teurer. Und das ist für Normalverdiender auch zumutbar.» Mieter mit geringem Einkommen müsse über das Wohngeld geholfen werden. Der Mieterbund-Direktor rechnet bei einem flächendeckenden Umstieg auf Öko-Heizungen mit einem Preisanstieg von durchschnittlich fünf Prozent.
Rips lobte den Vorstoß aus Baden-Württemberg, eine Öko-Pflicht für Häuslebauer einzuführen. «Ein durchaus glaubwürdiger und tragfähiger Vorschlag.» Nach den Vorstellungen des Chefs der CDU-Fraktion im Südwesten, Stefan Mappus, soll es künftig keine Neubauten mehr ohne erneuerbare Energien geben. Dabei sollen 20 Prozent der Wärme für Heizung und Warmwasser etwa über Sonnenenergie oder Erdwärme gedeckt werden. Das Umweltministerium in Stuttgart will bis zur Sommerpause einen entsprechenden Gesetzentwurf vorlegen.
Der Mieterbund-Direktor kündigte an, seinen Vereinsmitgliedern künftig zu empfehlen, Wohnungen mit Öko-Heizungen anderen vorzuziehen. Der Mieterbund ist der Dachverband von 322 Mietervereinen und vertritt damit 1,24 Millionen Mieterhaushalte. Insgesamt wohnen in Deutschland 50 Millionen Menschen zur Miete. (dpa)
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