«Atomenergie ist keine Lösung dafür», sagte er bei einer Veranstaltung des Wirtschaftsforums der
SPD am Dienstag in Berlin. «Wer diese
Diskussion führt, schadet am Ende dem Wirtschaftsstandort Deutschland.»
Klingbeil verwies auf den dafür nötigen Einkauf von Brennelementen, Personaleinstellungen oder zuletzt nicht vorgenommene Sicherheitsüberprüfungen. Es müsse jetzt darum gehen, Gas zu beschaffen, Alternativen auszubauen und auch Kohlekraftwerke länger laufen zu lassen. «Wir brauchen Pragmatismus. Es geht in der Energiepolitik gerade nicht um einen Schönheitspreis.»
Der SPD-Chef sagte, der
Ausbau der erneuerbaren Energien müsse «ein Booster» in der Krise sein. Er verteidigte den Kurs der Sanktionen gegen Russland wegen des von Präsident Wladimir
Putin begonnenen Ukraine-Krieges. «Niemand ist abgerückt von der Solidarität mit der Ukraine», sagte Klingbeil. «Aber es war doch richtig, dass wir den Gashahn nicht von unserer Seite zugedreht haben. Und zwar nicht, weil wir Putin schonen wollten, sondern weil wir wussten, was das für eine Konsequenz für den Industriestandort Deutschland hat.»
Es gehe auch in den nächsten schweren Monaten um Arbeitsplätze, um gesellschaftlichen Zusammenhalt und Stabilität, sagte Klingbeil. Dies sei eine nationale Aufgabe. Er warb für die von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gestartete konzertierte Aktion mit Gewerkschaften und Arbeitgebern. Angesichts vieler Krisen sei es ein wichtiges Signal, zusammenzukommen und die gemeinsame Verantwortung zu schärfen.