Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
27.10.2011 | 07:01 | Biogasboom 

DMK-Studie zur Nachhaltigkeit im Maisanbau

Bonn – Mit steigender Anbaufläche wird die Nachhaltigkeit des Maisanbaus in der öffentlichen Diskussion mehr und mehr in Frage gestellt.

Maisanbau
Das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) möchte diese emotional geführte Debatte mit Fakten versachlichen und hat zur Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Betriebe mit Maisanbau nun die Gesamtauswertung einer Studie veröffentlicht.

Angesichts eines durchschnittlichen Anteils des Maisanbaus von rund 20 Prozent (2010) der Ackerfläche in Deutschland sollte geklärt werden, ob mögliche Mängel in der Nachhaltigkeit des Produktionssystems Ackerbau Abhängigkeiten vom Maisanteil in der Fruchtfolge aufweisen. Insbesondere wurde der Frage nachgegangen, ob ein zunehmender Maisanbau mit Risiken in der Umweltverträglichkeit einhergeht.

Die Ergebnisse der Studie belegen bei nahezu allen wichtigen umweltrelevanten Indikatoren aus den Kategorien Nährstoffhaushalt, Bodenschutz, Pflanzenschutz, Landschafts- und Artenvielfalt, Energiebilanz und Treibhausgase die Einhaltung einer nachhaltigen Wirtschaftsweise. Nur in wenigen Fällen standen Managementfehler des Betriebsleiters zum Beispiel bei der Düngepraxis dem entgegen.

Die Kulturartendiversität nimmt hingegen zwangsläufig mit steigenden Maisanteilen ab. Das Defizit an Diversität ist jedoch bei allen Kulturen mit hohen Flächenanteilen in ähnlicher Weise gegeben. Als Lösung kommt dort, wo leistungsstarke Alternativkulturen zur Verfügung stehen, eine Erweiterung des Kulturartenspektrums in Frage. Dort, wo dies nicht der Fall ist, müssen kompensatorische Maßnahmen wie Zwischenfrüchte oder Randstrukturen als Blühstreifen vermehrt eingesetzt werden.

Ebenso ist die Wirtschafts- und Sozialverträglichkeit landwirtschaftlicher Betriebe nicht vom Maisanteil an der Ackerfläche bestimmt, sondern in erster Linie auch hier eine Frage des betrieblichen Managementerfolgs.

Die in der Studie auf der Ebene der landwirtschaftlichen Betriebe dokumentierte Nachhaltigkeit des Maisanbaus steht somit im Gegensatz zu einer diffusen, nicht durch Fakten untermauerten Gegenposition, wie sie sowohl in Medien wie in der Politik ihren Niederschlag gefunden hat, schreibt das DMK. Die erarbeiteten Ergebnisse sollen daher mit einer möglichst umfassenden Information und Situationsdarstellung des Maisanbaus zu einer Versachlichung des öffentlichen Meinungsaustausches beitragen.

An der Studie beteiligten sich neun Betriebe mit unterschiedlichen Anbau- und Verwertungskonzepten mit Maisanteilen von 14 Prozent bis 85 Prozent an der Ackerfläche. Über drei zusammenhängende Wirtschaftsjahre wurden Umwelt-, aber auch Sozial- und Ökonomiekriterien erfasst und bewertet.

Angewendet wurde hierbei das „Kriteriensystem nachhaltige Landwirtschaft" (KSNL). Im Rahmen der Studie konnte weiterhin auf weit über 700 Einzeljahresauswertungen von rund 400 Betrieben und einer landwirtschaftlichen Nutzfläche von über 200.000 ha zugegriffen werden. Die Analyse dieses umfangreichen Datenmaterials erlaubte weitergehende Aussagen zu den Zusammenhängen zwischen umweltrelevanten Parametern und dem Maisanteil an der Fruchtfolge innerhalb eines Betriebes.

Die Studie kann kostenfrei über das DMK bezogen werden. (dmk)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken