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30.04.2016 | 12:49 | Biomassepotenzial 
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Ein Viertel des Primärenergiebedarfs bis 2050 durch Bioenergien decken

Gülzow-Prüzen - Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) hat ihre Bioenergie-Potenzialabschätzung aktualisiert. Demnach können wir im Jahr 2050 unseren Primärenergiebedarf zu über einem Viertel aus einheimischer Biomasse decken.

Bioenergie
(c) proplanta
Der Löwenanteil kommt dann mit Energiepflanzen und Reststoffen wie Stroh, Gülle und Mist aus der Landwirtschaft. Dieses Potenzial ist derzeit erst zu einem Drittel ausgeschöpft.

An zweiter Stelle folgt Energieholz, u. a. Wald- und Industrierestholz und Altholz. Dieses Potenzial nutzen wir bereits zu zwei Dritteln. Das Energiepotenzial organischer Rest- und Abfallstoffe, z. B. aus der Grünflächenpflege, aus der Biotonne oder aus Gewerbe und Industrie, ist hingegen vergleichsweise gering und heute schon so gut wie ausgeschöpft.

Bioenergie lieferte 2015 8 Prozent des Primärenergieverbrauchs (PEV) in Deutschland, der insgesamt bei 13.306 PJ lag. Experten gehen davon aus, dass er bis zum Jahr 2050 auf knapp 6.900 PJ sinken wird. Wenn wir dann alle vorhandenen Biomassepotenziale energetisch bzw. über die Kaskadennutzung erst stofflich und im Anschluss energetisch nutzen, können wir über ein Viertel unseres PEVs decken. Voraussetzungen dafür sind ein gesellschaftlicher Konsens und entsprechende Rahmenbedingungen.

Die Zahlen zeigen: Vor allem Landwirte können zum Fortschritt der Energiewende beitragen und mit Bioenergie eine steuer- und regelbare Ergänzung zu Wind und Sonne liefern.

Die einzelnen Biomasse-Fraktionen:



Energie aus der Landwirtschaft: Den größten Beitrag können Energiepflanzen wie Mais, Raps, Rüben, Getreide, Gräser oder umweltfreundliche Dauerkulturen wie die Durchwachsene Silphie, Wildpflanzenmischungen oder Agrarholz (schnell wachsende Baumarten) liefern. Insgesamt ist der Energiepflanzenanbau in Deutschland 2050 nach Auffassung verschiedener Experten unter Berücksichtigung  naturschutzfachlicher Restriktionen auf bis zu 4 Millionen Hektar mit einem Beitrag von bis zu 740 PJ möglich (2015: 2,2 Mio. ha und etwa 247 PJ). Möglich machen dies der demografische Wandel, agrarpolitische Änderungen und Ertragssteigerungen.

Das noch kaum energetisch genutzte Stroh ist die zweitgrößte Fraktion bei der Energie aus der Landwirtschaft. Unter Berücksichtigung der für die Humusreproduktion benötigten Mengen stehen jährlich rund 10 Mio. Tonnen zur Verfügung.

An dritter Stelle folgen Mist und Gülle, die erst zur Hälfte energetisch genutzt werden. Weitere landwirtschaftliche Reststoffe wie Ernterückstände fallen kaum ins Gewicht.

Energie aus Holz: Beim Waldholz, also bei Holz aus Durchforstung, Kronenresten etc., bestehen noch größere ungenutzte Potenziale. Auch Landschaftspflegeholz kann noch kleinere Anteile erbringen. Industrierestholz, z. B. aus Sägewerken, und Altholz, z. B. aus Abrisshäusern, sind bereits weitgehend in Nutzung.

Energie aus Abfällen: Rest- und Abfallstoffe aus der Lebensmittel- und Futterproduktion, industriellen Prozessen, Haushalten oder aus der Pflege öffentlicher Grünflächen oder Sportplätze bergen entgegen landläufiger Meinung so gut wie kein zusätzliches Potenzial mehr.
FNR
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 01.05.2016 13:52 Uhrzustimmen(92) widersprechen(105)
„Ha! Ha! - Said the Clown!!!“ (Song by Manfred Mann /Charts 1967) - Was diskuktiert man vornehmlich, wie oben extrem belustigend wieder einmal wissenschaftlich wissend abgehandelt!? Intensiv-Ackerbaukulturen -aktuell reichern hiervon rund ein Drittel selbiger Produktionen mit weiterhin steigendem Potential schnurstracks die BIOMÜLLBERGE an- stehen einzig im Vordergrund dieser „zukunftsfähig innovativ(!?)“ fehlgeleiteten Strategien innerhalb solcher öffentlich bewusst geführten Debatten, finanziert mit aberwitzigen Unsummen im Mrd.-Bereich an öffentlichen Geldern, damit einzig und allein die NAHRUNGSMITTEL-KAPITAL-KREISLAUFWIRTSCHAFT einer handverlesen feinen Clique gesichert bleibt. Unsere Dagobert Ducks wissen in ihren Lobbyhinterzimmern schon sehr geschickt die eigenen Schatzkammern in ihren Bunkern abschotten zu können mittels reichlich eloquent fraglichem Blendwerk zur medialen Stimmungsmache für eine zunehmend kritisch interessierte Öffentlichkeit. // Alternative Verwertungsmöglichkeiten für GRÜNLANDFLÄCHEN!!!!-??? Vollkommene Fehlanzeige!!! Hier mögliche ausschließliche Methan-/weit richtiger BIOGAS-Ernten in geschlossenen, vor allen Dingen NACHHALTIGEN Kreislaufkonzepten mit LOW INPUT, Mininalst-Mechanisierung (Billigproduktion durch die Bauern, oh nein!!!) bei ganzjähriger, mehrmaliger Mahd. Vollkommen hinreichende URALT-Lanz- oder Deutz-Technologien u.a., betrieben mit kaltgepressten Pflanzenölen direkt vom eigenen Bauernfeld ohne parasitäre Zwischenwirte in bloßer Moneymaker-Abgreiffunktion (in neudeutsch umschreibt man letztere heute stylisch „sexy“ modern, wohlklingend „sozialverträglich“ als „MITTLERFUNKTION“) sind absolut praxistauglich, ohne jedwede Schummel- und Schad-Umweltbetrugs-Software brauch- und nutzbar, und würden die NOX nicht als Umweltschadgase sondern vielmehr als Dünger direkt vor Ort auf den jeweiligen Flächen belassen. Die beunruhigende Stuttgarter Feinstaubbelastung, hier randständig angemerkt, müsste man dann anderen Verursacherquellen zuordnen wollen! Ein kostengünstiger, vor allen Dingen schadstoffarmer Transport direkt auf die Siloplatten unter Verwendung kaltgepresster Pflanzenöle bar jedweder überzogener, allenfalls preisdrückender Qualitätsparameter, versetzten den heutigen (wieder) modernen Bauern mittels bestens erprobter Uralttechnologie in die Lage, seinen Mitmenschen in den urbanen Welten elektrische Energie DIREKT von den Grünlandflächen verlustminimiert zu günstigsten Preisen für u.a. deren Individual-Mobilität zur Verfügung stellen zu können.....!!!!!(?) - Nun, dahingehende Bauernträume sind eben hier wohl nur Schäume, dafür sorgt äußerst „dienstbeflissen“ unsere agrar-, energie- und wirtschaftspolitische derzeitige Ausrichtung. Hauptnutznießer einer solchen Verhinderungspolitik sind und werden im „GESCHLOSSENEN HAUPT-WERTSCHÖPFUNGSKREISLAUF“ eben jene sein und bleiben, die aktuell bereits 1000%ig jegliches Abpresspotential zu LASTEN von BAUERN und VERBRAUCHERN auf den ihrigen Konten zu verbuchen wissen mittels gerade eines bewusst implementierten, maßgeblichen FLASCHENHALSES, über den man ganzheitlich die absolute Kontrolle ausübt, durchgängig, nahezu unbemerkt, geldgierig in sämtlichste kleinbürgerliche „Hosentaschen“ greift. Kleine Rechenstunde: Der aktuelle Strompreis an der Börse ist bei etwa 5 Cent/KWh angesiedelt. Für 100 Kilometer Individualmobilität benötigt man derzeit im EL-Mobil kaum 13 KWh. Jeder darf nun eigenständig ausrechnen, unter welchem Kostenaufwand man aktuell bei marginalen Unterschieden altherkömmlich die 100 Kilometer zurücklegt. Die astronomischen Differenzen verfrühstückt WER!? /// Sollte die Veganer-Welle übrigens, manche bezeichnen dies gar abschätzig schon als Veganer-Wahn, innerhalb unserer Wohlstandsgesellschaften weiterhin an Fahrt gewinnen, was durchaus zu erwarten steht, erfüllen unsere zahlreichen Grünlandflächen bald weitgehendst einzig noch optischen Erholungs-, sämtlichste Gemüter beim Anblick überkommenden Good-Feeling-Charakter, für eine Mehrheit der Menschen aus Stadt und LAND!!! Nun, im eigentlichen nichts wirklich Neues, dass man insbesondere naturverträgliche Wertschöpfungsalternativen mit gigantischem Potential in Für- und Vorsorge für das lebens- und liebenswerte ländliche Umfeld nicht sinnigerweise insbesondere auch zwecksoptimiert zu verarbeiten weiß. Die „ALTLASTEN“ extrem begieriger Pfründe unserer Milchindustrie sowie der Vielzahl der mit Netz u. doppeltem Boden abgesichert zuarbeitenden Funktionärseliten in selbigem Umfeld dürfen keinesfalls in Frage gestellt werden. Ein dahingehend agrar-, fatalerweise erweiternd gerade aber jener wirtschafts- und energiepolitische DAUER-DORNRÖSCHENSCHLAF geht also ungehemmt gnadenlos in die Verlängerung!!!!!(!?) Der Exitus einer Vielzahl kleiner Bäuerleins lockt nicht einmal mehr mitmenschliches Mitgefühl, wie man aus so manchen Kommentaren entnehmen muss. HAUSGEMACHTE PROBLEMCHEN lässt man hier verlauten, was im eigentlichen nicht einmal guten Gewissens geleugnet werden kann. - Extrem augenfällig ist im übrigen auch, dass man sich erst gar nicht bemüht zeigt, im Sinne der Biogasbranche auf einen bewussten Verzicht der gerne medial zelebrierten Vermaisung unserer Landschaften hinwirken zu wollen. Die gesellschaftliche Akzeptanz für selbige würde sicherlich schlagartig zunehmen, wenn künftige Nutzungskonzepte weg von ungesunden, betriebswirtschaftlich mittlerweile vollkommen uninteressanten Monokulturen mit stetigen Ertragssteigerungsstrategien in vorderster Präferenz, wo der Bauer mit seiner Mikroökonomie monetär sowieso zunehmend gänzlichst auf der Strecke bleibt: Qutsourcing etabliert sich in zunehmendem Maße auf den Höfen sowie eine vor- und nachgelagerte AUFNEHMENDE HAND, die diese, „ihre Funktion“ allumfassend hier für Ware UND Profit für sich vereinnahmend zu optimieren weiß. Welche Margen also verbleiben für die Bauern!? WELCHE MARGEN...!!!? // Die stolz medaillenschweren Protagonisten, unsere Herren Nüssel, Dr. Ehlers & Co., innerhalb der Reihen des DRV sowie der diesen freundschaftlich zugewandte DBV mit unseren Funktionärsgranden allesamt, diesen übergeordnet der europäische Konstrukt um COPA/COGECA, IGC etc. pp. wissen die zunehmend dubios undurchsichtige Kreislaufwirtschaft im Agrarsektor bestens abzuschotten u. das bravourös GÄNZLICHST OHNE DIE BAUERN!!!! - Schon im Mittelalter gehörten die Bauern zum dritten Stand, der die Basis des ersten und zweiten Standes, von Klerus u. (Geld)Adel erarbeitete bei unverzichtbarer gesamtgesellschaftlicher Aufgabenerfüllung und extrem geringer Wertschätzung. ...Und den Aufmüpfigen unter uns Bauern kam nicht selten der eigene Kopf abhanden...! - Damals wie heute, trotz (noch) freiheitlich gelebter Demokratien innerhalb unserer vielgepriesenen deutschen/europäischen Wertegesellschaften!?
Monsanto schrieb am 30.04.2016 21:05 Uhrzustimmen(119) widersprechen(83)
könnt ihr alles machen aber ohne 1 Cent Subvention , und dann sind eure Kommanditäre genau so schnell weg ,wie sie gekommen sind .
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