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15.05.2013 | 19:03 | Effizienzmarkt 

Energieeffizienzbranche in Deutschland wächst

Berlin - Hohe Heizkosten und steigende Strompreise lassen die Bedeutung der Energieeffizienzbranche in Deutschland weiter wachsen.

Energieeffizienz steigern
(c) proplanta
Mehr als 800.000 Beschäftigte seien 2012 im weiteren Sinne in dem Bereich tätig und der Gesamtumsatz der Branche sei um 16 Prozent auf 146 Milliarden Euro geklettert, ermittelte ein erstmals durchgeführter Branchenmonitor, der am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Dafür wurden unter anderem 63 Unternehmen befragt, darunter aus dem Bereich Energieversorgung, Klima- und Gebäudetechnik, Bau und Elektrogeräte. Neben den hohen Energiepreisen werden besonders auch politische Rahmensetzungen als möglicher Wachstumstreiber gesehen.

Allerdings wird auch ein Dilemma betont: «Gerade der Anstieg der Energiepreise birgt gleichzeitig enormen sozialen Brennstoff und führt langfristig zu sinkendem verfügbaren Kapital für Energieeffizienzinvestitionen», heißt es in dem Branchenmonitor.

Durchschnittlich hätten sich die Endkundenpreise für Gas, Strom, und Heizöl von 2002 bis 2012 um jährlich durchschnittlich 4,4 bis 9,8 Prozent verteuert. «Dabei sind die geringsten prozentualen Anstiege bei Haushaltsstrom und -gas zu beobachten, während die Gaspreise für die Industrie und die Heizölpreise für Haushalte prozentual am stärksten gestiegen sind», wird in der Bestandsaufnahme betont.

Durch die Preisentwicklung könnte aber Geld für Gebäudesanierungen oder neue Kühlschränke fehlen. Daher pocht die Branche - aus Eigeninteresse auf zusätzliche Anreizprogramme. In Deutschland haben Umweltschützer immer wieder Kaufprämien für Kühlschränke ins Spiel gebracht - zudem werden bereits Gebäudesanierungen stark gefördert.

Bis 2020 soll die Energieeffizienz in allen 27 EU-Staaten um 20 Prozent steigen. Das gilt schon seit 2007 als unverbindliches Ziel. Besonders die Energiekonzerne und Stadtwerke werden mit einer neuen EU-Effizienzrichtlinie in die Pflicht genommen - allerdings wird über die konkrete Umsetzung noch debattiert. Energieversorger sollen zu einer jährlichen Absatzeinsparung von 1,5 Prozent verpflichtet werden. Als Vergleichswert gilt die Strommenge, die ohne zusätzliche Anstrengungen verkauft würde. Den Einnahmeausfall sollen sie durch eigene Geschäfte mit Effizienzdienstleistungen kompensieren.

Gegen schärfere Effizienzvorgaben wehrte sich unter anderem Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP). So wurde auch eine energetische Sanierungsrate für alle Gebäude der öffentlichen Hand - also auch Unis oder Kindergärten - in der Richtlinie aufgeweicht. Nun gilt die Pflicht nur für Gebäude der jeweiligen Zentralregierungen. Daher könnte das 20-Prozent-Ziel mit 2020 verfehlt werden. (dpa)
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