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20.02.2011 | 13:27 | Energiewald  

Energieholz von Tagebau-Plantage

Bonn - Erkenntnisse über die Technik, Ökologie und Wirtschaftlichkeit des Biomasseanbaus liefert das Lausitzer Forschungsprojekt „Energiewald Welzow“.

Kurzumtrieb
Anfang Februar sind erstmals rund 166 Tonnen energiereiche Robinienhölzer auf ehemaligen Flächen des Tagebaus Welzow-Süd geerntet worden. Sie werden jetzt zur klimaneutralen Energiegewinnung im Biomasseheizkraftwerk Sellessen eingesetzt. Partner des Projekts sind neben der Vattenfall AG die Brandenburgische Technische Universität Cottbus, die Landwirte GmbH Terpe-Proschim und die Lausitzer- und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH.

„Die Nachfrage nach Holz als Energierohstoff steigt stetig. Deshalb ist es wichtig, die zur Verfügung stehenden, begrenzten Anbauflächen optimal zu nutzen. Denn je mehr Holz wir erzeugen können, desto größer ist der Beitrag, den die Biomasse bei der klimaschonenden Erzeugung von Strom und Wärme leisten kann. Vor Ort in der Lausitz bieten insbesondere die Rekultivierungsflächen der Tagebaue große Chancen“, sagte Gerald Kendzia, Leiter der Rekultivierung bei Vattenfall in Cottbus.

Der „Energiewald Welzow“ erstreckt sich über rund 170 Hektar ehemalige Tagebaufläche. Die aktuell geernteten Robinienhölzer sind 2006 auf 6,5 Hektar gepflanzt worden. Das bedeutet einen Ertrag von über 25 Tonnen pro Hektar. Mit dem Großversuch sollen bisherige Testergebnisse mit schnellwachsenden Baumarten in Verbindung mit Ackerfrüchten auf dem Tagebau Jänschwalde praxisnah überprüft und erweitert werden. Das Augenmerk gilt dabei Aspekten wie Baumartenwahl, Pflanzverband, Wachstum und Entwicklung, Erntetechnik, Entwicklung der Bodenfruchtbarkeit und Wirtschaftlichkeit.


Holz als Brennstoff ergänzt Kohlekraftwerke

Die geernteten Holzhackschnitzel gehen an das Biomasseheizkraftwerk Sellessen der Vattenfall Europe New Energy GmbH. Dort folgen Untersuchungen des Brennverhaltens des frisch geernteten Schredderholzes. Die Anlage befindet sich am Umsiedlungsstandort der Gemeinde Haidemühl in Spremberger Ortsteil Sellessen. Die Anlage wird sonst ausschließlich mit nachwachsendem Restholz aus den Vorfeldern von Vattenfalls Lausitzer Braunkohlentagebauen versorgt. Die Anlage liefert 2,57 Megawatt grünen Strom ins Netz und bis zu 3,5 Megawatt Nahwärme für den Standort Haidemühl.

Biomasse-Heizkraftwerke spielen für Vattenfall deutschlandweit eine immer größer werdende Rolle. In Berlin und Hamburg befinden sich derzeit vier weitere Anlagen in weit fortgeschrittenen Planungsphasen oder kurz vor dem Baubeginn. Mit Fertigstellung der letzen geplanten Anlage in 2019 sollen jährlich fast 900.000 Tonnen Holzhackschnitzel zur umweltfreundlichen Erzeugung von Wärme und Strom genutzt werden. (bine)
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