Nachdem die Ausgaben für Heizung, Strom sowie Benzin und Diesel im Verlauf der Pandemie zunächst stark gesunken seien, hätten sie seit ihrem Tiefpunkt im November um knapp 15 Prozent zugelegt.
Im April 2021 betrugen die durchschnittlichen Energiekosten für einen Musterhaushalt demnach 3.831 Euro pro Jahr. Sie befanden sich damit auf gleichem Niveau wie im Januar 2020.
«Der rasante Anstieg der Energiekosten für private Haushalte ist in erster Linie dem starken Preisauftrieb bei den Erdölprodukten geschuldet», sagte Verivox-Energieexperte Thorsten Storck. So habe sich das Heizen mit Heizöl in den vergangenen sechs Monaten um 43,3 Prozent verteuert.
Für 2.000 Liter Heizöl hätten im November 2020 noch 849 Euro bezahlt werden müssen, im April 2021 seien es 1.217 Euro gewesen. Auch bei Gas habe es ein deutliches Preisplus gegeben. Hier seien die Kosten für 20.000 Kilowattstunden von 1.095 Euro auf 1.184 Euro gestiegen. Das entspreche einer Steigerung von 8,1 Prozent. Strom habe sich in den vergangenen sechs Monaten bei einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden um 3,2 Prozent verteuert.
Benzin und Diesel seien ebenfalls deutlich teurer geworden. Im mengengewichteten Durchschnitt hätten die Autofahrer im ersten Quartal 22,5 Prozent mehr fürs Tanken ausgeben müssen.
«In den letzten Monaten kamen viele preistreibende Effekte zusammen: Neben dem Auslaufen der befristeten Mehrwertsteuersenkung sorgte die Einführung des CO2-Preises für einen Kostensprung», erklärte Storck. Gleichzeitig hätten sich die in der Corona-Pandemie stark eingebrochenen Ölpreise mit dem Wiederanspringen der Weltwirtschaft erholt.
Auch Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen den kräftigen Anstieg der Energiekosten. Von März 2020 bis Januar 2021 hatten die Preise für Haushaltsenergie und
Kraftstoffe jeweils unter denen des Vorjahresmonats gelegen. Seitdem ist es mit den gesunkenen Preisen vorbei.
Für April ermittelten die Statistiker ein Plus von 7,9 Prozent im Vergleich zum März 2020. Die Inflationsrate insgesamt erreichte in dem Monat in Deutschland nach vorläufigen Zahlen 2,0 Prozent.