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23.07.2017 | 01:41 | Energieversorgung 

Energiepolitik der USA auf Kosten Europas?

Berlin - Die Energiemarktexpertin Claudia Kemfert sieht hinter den geplanten Sanktionen der USA gegen Russlands Öl- und Gaslieferungen nach Westeuropa wirtschaftsegoistische und machtpolitische Motive.

Energiepolitik in den USA
DIW-Expertin: USA betreiben Energiepolitik auf Kosten Europas. (c) Joe Gough - fotolia.com
«Es herrscht ein Krieg um fossile Energie», sagte die Expertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) der «Passauer Neuen Presse» (PNP, Freitag). «Es geht um Wirtschaftsinteressen der USA zu Lasten von Europa und Russland.»

Die USA haben den eigenen Gasexport zur Priorität erklärt, um die heimische Wirtschaft und die eigene Außenpolitik zu stärken. Dazu gehören die Ablehnung der Gasleitung Nordstream 2, durch die russisches Gas nach Westeuropa fließen soll, sowie mit der russischen Ukrainepolitik begründete Sanktionen gegen russische Energiekonzerne.

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel hatte im Juni neue Sanktionspläne des US-Senats gegen Russland mit den Worten kommentiert: «Es kann nicht sein, dass die Sanktionen jetzt dazu missbraucht werden, russisches Gas zu verdrängen, um amerikanisch verkaufen zu können.»

Unmittelbare Folgen der Sanktionen für die deutsche Energieversorgung sieht die Professorin Kemfert nicht. Es gebe genügend Gas, ausreichende Leitungskapazitäten und Flüssiggasterminals. Die protektionistische US-Politik vermindere zwar die wirtschaftlichen Chancen Deutschlands.

Mit konsequentem Verzicht auf fossile Energien könne Deutschland aber geopolitische Konflikte sowie Schäden für die Wirtschaft vermeiden. Dabei böten Energie- und Verkehrswende auch Chancen, zumal die USA sich aus dem Wettbewerb um nachhaltige Zukunftsmärkte verabschiedeten.
dpa
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