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19.12.2012 | 09:16 | Rohstoffversorgung 

Experten warnen vor Rohstoff-Engpässen in Deutschland

Hannover - Für die Industrienation Deutschland gewinnt die Nutzung heimischer Rohstoffe an Bedeutung.

Fossile Energieträger
(c) proplanta
Bei der Vorlage ihrer «Energiestudie 2012» mahnte die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) am Dienstag in Hannover vor möglichen globalen Preisschwankungen und Lieferengpässen. Nach der Studie, die sich auf Daten aus dem Vorjahr bezieht, hat Deutschland die importierten Rohstoffe 2011 bei gleicher Vorjahresmenge 25 Prozent teurer bezahlt. Zudem betont die in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) ansässige Agentur, dass auch Industriemetalle für Technologien zum Ausbau erneuerbarer Energien dem launischen Weltmarkt unterworfen seien.

Die Agentur weist darauf hin, dass fossile Energieträger nach wie vor über drei Viertel des deutschen Gesamtenergieverbrauchs ausmachen. «Nur noch 2,5 Prozent des Erdöls und etwa 14 Prozent des Erdgases stammen aus der heimischen Förderung», heißt es in dem Bericht. Allerdings sank der absolute deutsche Energiebedarf im Vergleich der vergangenen zehn Jahre um mehr als 8 Prozent und betraf alle fossilen Energieträger, schreiben die Autoren.

2011 produzierte Deutschland als einer der weltgrößten Energieverbraucher 605 Tonnen mineralische Rohstoffe, 191,3 Millionen Tonnen Braunkohle, Steinkohle und auch Erdöl sowie 13 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Wertmäßig repräsentierte diese Produktion 20,8 Milliarden Euro - ein Anstieg von 18,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Deutschland gilt weiter als weltgrößter Braunkohle-Produzent: «Hier ist Deutschland Selbstversorger und größter Verbraucher weltweit.»

Dem standen Rohstoff-Importe im Wert von 137,6 Milliarden Euro entgegen. Während die Importmenge weitgehend konstant blieb in den vergangenen zehn Jahren, stiegen die Kosten im gleichen Zeitraum um 25 Prozent, betonte die Autoren des «Rohstoff-Situationsbericht Deutschland». Größter deutscher Rohstoff-Lieferant bei Eisenerz ist Brasilien. Dagegen sind Russland, Norwegen und Großbritannien die Hauptlieferanten beim Erdöl.

Kernbotschaft der Agentur: Eine Rohstoff-Verknappung ist absehbar nicht aus geologischer Sicht, sondern eher wegen Naturkatastrophen oder wirtschaftlich-politischer Wirren absehbar. Trotz steigender Produktion seien die heute bekannten weltweiten Vorräte bei den Energierohstoffen gestiegen, betonte die Agentur. Erdöl sei der einzige Energieträger, bei dem die Vorräte absehbar endlich seien.

Die Situation bei Hightech-Metallen wie Indium, Gallium, Molybdän oder Neodym aus dem Haupterzeugerland China werde auch in den nächsten Jahren weiter angespannt bleiben, so die Agentur. (dpa)
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