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Laut dem am Freitag veröffentlichten Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA) rechnen Experten des Interessenverbands der führenden Industriestaaten gar mit einem «explosionsartigen» Wachstum der amerikanischen Ölproduktion in diesem Jahr. Am Donnerstag hatte sich das Ölkartell Opec im jüngsten Monatsbericht ganz ähnlich geäußert.
Zuletzt war die Fördermenge in den USA nach Angaben der Regierung in Washington auf fast zehn Millionen Barrel pro Tag gestiegen und liegt nur knapp unter einem Rekordhoch. Je stärker der Ölpreis auf dem Weltmarkt steigt, desto eher rentiert sich die vergleichsweise teure Förderung von Schieferöl mit der umstrittenen Fracking-Methode. In den USA wird die Fracking-Methode vergleichsweise häufig angewendet.
Konkret geht die IEA davon aus, dass das Wachstum der Fördermenge von Rohöl außerhalb der Länder der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) in diesem Jahr bei durchschnittlich 1,7 Millionen Barrel pro Tag liegen dürfte. Im Vergleich zum vorangegangenen Monatsbericht hat die IEA ihre Prognose damit um 100.000 Barrel nach oben geschraubt.
Am Donnerstag war im Monatsbericht der Opec ein vergleichbares Szenario prognostiziert worden. Außerdem hatten auch Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs vor einem starken Anstieg der US-Fördermenge gewarnt.
Im Verlauf der Woche hatte der US-Ölpreis bei 64,89 Dollar je Barrel und der Brent-Preis bei 70,37 Dollar je Barrel jeweils den höchsten Stand seit etwa drei Jahren erreicht. Vor allem die jüngste Kursschwäche des US-Dollar sorgte für Auftrieb. Außerdem hatte eine Förderbegrenzung von Opec-Ländern und anderen wichtigen Förderstaaten wie Russland die Ölpreise tendenziell steigen lassen.