Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
08.06.2022 | 11:09 | Kohleverstromung 

Fast ein Drittel des Stroms in Deutschland aus Kohle

Wiesbaden / Berlin - Kohle ist nach wie vor Deutschlands wichtigster Energieträger für die Stromproduktion - aber der Anteil erneuerbarer Energien hat zuletzt zugenommen.

Kohleverstromung
Kohle, Atomkraft und Erdgas haben zu Jahresbeginn für mehr als die Hälfte des Stroms in Deutschland gesorgt - Erneuerbare Energien sind jedoch auf dem Vormarsch. Für drei von zehn Kilowattstunden war der Wind verantwortlich. (c) Marco Becker - fotolia.com
Im ersten Quartal 2022 stammte mehr als die Hälfte (52,9 Prozent) der gesamten erzeugten Strommenge von 143,8 Milliarden Kilowattstunden nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes aus konventionellen Energiequellen wie Kohle, Erdgas und Atomkraft. Erneuerbare Energien wie Windkraft, Photovoltaik und Biogas steuerten nach Angaben der Wiesbadener Behörde vom Mittwoch 47,1 Prozent bei.

Während die eingespeiste Strommenge aus konventionellen Quellen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8 Prozent sank, gab es bei den erneuerbaren Energieträgern ein Plus von 21 Prozent.

Wichtigster Energieträger war in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres Kohle mit 31,5 Prozent Anteil an der gesamten Strommenge. Die Menge an Kohlestrom in deutschen Netzen erhöhte sich zum Vorjahresquartal um 12,5 Prozent.

Windkraft als zweitwichtigste Energiequelle steuerte im ersten Quartal 30,1 Prozent zur Stromerzeugung in Deutschland bei. Dass die Menge an Windstrom binnen Jahresfrist um 28,8 Prozent zulegte, sei vor allem darauf zurückzuführen, dass das erste Quartal 2021 relativ windarm gewesen sei, erklärten die Statistiker. Strom aus Sonnenenergie hatte mit 6,3 Prozent den zweithöchsten Anteil unter den Erneuerbaren (Vorjahr: 4,7 Prozent).

Der Erneuerbaren-Anteil von 47,1 Prozent ist der zweithöchste Wert in einem ersten Quartal seit Beginn der statistischen Erhebung durch das Bundesamt 2018. Höher habe er nur Anfang 2020 mit 51,4 Prozent gelegen, sagte ein Sprecher. Den höchsten Anteil über alle Quartale hatten die Erneuerbaren demnach im 2. Quartal 2020 mit 52,8 Prozent.

«Der hohe Anteil der Erneuerbaren Energien in der Stromeinspeisung zeigt eine positive Entwicklung», sagte die Chefin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft, Kerstin Andreae. Dennoch sei «deutlich mehr Tempo beim seit Jahren schleppenden Ausbau von Wind- und Sonnenenergie» nötig.

Der Bundesverband Solarwirtschaft bezeichnete die weiteren Aussichten für die Solarenergie anlässlich der Zahlen als «sonnig». So sei 2021 etwa jede zehnte Kilowattstunde aus Solarstromanlagen gekommen.

«Setzt die Bundesregierung ihre Pläne um, die Solartechnik tatsächlich zu entfesseln, so könnte es in zehn Jahren bereits fast jede dritte Kilowattstunde sein», sagte BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.

Erfreut äußerte sich auch der Bundesverband Erneuerbare Energien. «Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen erneut: Auf die Erneuerbaren Energien ist Verlass», sagte BEE-Präsidentin Simone Peter. Die Erneuerbaren schützten nicht nur das Klima, sondern seien selbst in Krisenzeiten «ein Garant für eine sichere und günstige Stromversorgung in Deutschland».
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Anwohner neuer Windräder sollen finanziell profitieren

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Methan-Ausstoß aus Braunkohletagebau höher als angenommen

 CDU befürchtet Wildwuchs bei Windrädern

 Habeck wirbt bei Ampel-Fraktionen für schnelleren Offshore-Ausbau

  Kommentierte Artikel

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau

 Nachhaltiges Investieren lohnt sich