«Es war ein Fehler, dass der Bund dazu in dieser Legislatur kein Gesetz gemacht hat», sagte er nach einem Treffen des Deutsch-Polnischen Umweltrates in Dresden am Mittwoch. Ohne diese Technologie werde es keine Kohleverstromung mehr geben. «Das würde bedeuten, dass die Laufzeit der Kernkraftwerke tatsächlich verlängert werden müsste.» Selbst bei optimaler Entwicklung der erneuerbaren Energien könne nicht gleichzeitig aus der Kohleverstromung und der Kernenergie ausgestiegen werden. «Das ist unmöglich», sagte Gabriel.
Wenn am Atomausstieg festgehalten werden solle, «wird es in den nächsten 30 bis 40 Jahren noch einen Anteil Kohle geben», sagte der Minister. Der Streit um Kohlendioxid-Lager sei skurril. Diese seien mit Endlager für Kernelemente nicht zu vergleichen.
Gabriel bezeichnete den Streit um die Atomkraft als «sachliche Debatte». Es gehe um die Verlängerung der Laufzeit alter Kernkraftwerke oder die Übertragung dieser Laufzeit auf moderne Kraftwerke. Da wollten einige das Geschäft der Atomwirtschaft betreiben, weil mit einem alten, abgeschriebenen Kernkraftwerk mehr Geld verdient werden könne. Er sei von Bundeskanzleramt und Wirtschaftsministerium aufgefordert worden, die Laufzeit eines alten Kernkraftwerkes wie Biblis A zu verlängern und dafür ein jüngeres kürzer laufen zu lassen. «Darauf muss man erst mal kommen.»
Bei dem Umwelttreffen hatten sich Gabriel und der polnische Umweltminister Maciej Nowicki zu
Klimaschutz, Abfallwirtschaft und die Nutzung von
Biomasse zur Energiegewinnung verständigt. (dpa)