Die bekannten Verfahren, bei denen ein Wasser-Chemikalien-Gemisch unter hohem Druck ins Gestein gepresst wird, um Gas und Öl freizusetzen, stellten ein Umweltrisiko dar, heißt es in einer am Montag in Stuttgart veröffentlichten Entschließung der Vertreterversammlung.
Damit könnten nicht sämtliche Vorgaben für Boden- und Wasserschutz erfüllt werden. «Sauberes Trinkwasser für alle ist lebensnotwendig. Verunreinigtes Trinkwasser gefährdet die Gesundheit unserer Bevölkerung!», hieß es weiter in der Mitteilung der Kammer, die rund 60.700 Ärzte im Land vertritt .
Zudem sei mit dem Fracking die
Energieversorgung nicht nachhaltig möglich. Denn nach Einschätzung von Geologen können heimische Schiefergasressourcen den Gasbedarf für höchstens 13 Jahre decken. Fracking betrifft im Südwesten den Haupttrinkwasserspeicher, den Bodensee.
Aus ihm beziehen derzeit fünf Millionen Menschen Trinkwasser - mehr als ein Drittel der Bevölkerung. In der Region werden größere Gasvorkommen vermutet, die mit Hilfe der umstrittenen Methode erschlossen werden könnten.
Die grün-rote Landesregierung fordert vom Bund ein
Moratorium bei der umstrittenen Gasförderung aus tiefen Gesteinsschichten. In Deutschland solle es kein Fracking unter dem Einsatz wassergefährdender Stoffe geben, bis gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse über die Risiken der Technologie vorlägen.
Die Unionsfraktion im
Bundestag hatte Anfang Juni entschieden, den
Gesetzentwurf der schwarz-gelben Bundesregierung zur Neuregelung der umstrittenen Förderung nicht mehr in dieser Wahlperiode in den Bundestag einzubringen. (dpa/lsw)