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11.10.2010 | 15:01 | Nachwachsende Rohstoffe 

Größtes deutsches Miscanthus-Heizwerk in Hoffenheim eingeweiht

Stuttgart - „Das Hoffenheimer Biomasse-Heizwerk ist die derzeit größte Miscanthusfeuerung in Deutschland“, erklärte Wirtschaftsminister Ernst Pfister am Samstag in Stuttgart anlässlich der Einweihungsveranstaltung des Heizwerks in Hoffenheim.

Miscanthus
„Für die energiepolitischen Ziele der Landesregierung – den deutlichen Ausbau der erneuerbaren Energien und eine Verdoppelung bis Verdreifachung der Bioenergienutzung - ist der weitere Ausbau der energetischen Nutzung von Biomasse unerlässlich“, so Pfister.

Das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg hat das innovative und vorbildliche Vorhaben über den landesweiten Bioenergiewettbewerb mit einem Zuschuss von 200.000 Euro gefördert. Die Mittel kommen hälftig aus Landesmitteln und hälftig aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen der EU-Strukturförderung „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“.

Das Förderkonzept für Bioenergie verfolgt einen breiten Förderansatz, erläuterte der Minister: „Es gibt dabei keine Festlegung auf einen Brennstoff und auf eine Energietechnik, sondern vielmehr eine Öffnung des Brennstoffspektrums auf bisher kaum oder nicht genutzte Biomassen wie Reste aus der Landwirtschaft und Landschaftspflege sowie eine Schwerpunktsetzung in der Technik auf Innovation und Energieeffizienz.“

Die BioEnergie Hoffenheim GmbH hat das Heizwerk mit dem Brennstoff Miscanthus gebaut. Neben der Verwendung moderner Heiztechnik und innovativer Filtertechnik werden heimische nachwachsende Rohstoffe eingesetzt. Über ein Nahwärmenetz mit gut 2.500 Metern Länge werden derzeit 70 Gebäude sowie Gewerbebetriebe und öffentliche Gebäude mit Wärme beliefert.

Der Brennstoff Miscanthus wird auf eigenen bzw. gepachteten Äckern fast ausschließlich auf der Gemarkung der Gemeinde Hoffenheim angebaut. Eine Anbaufläche von 39 Hektar ist das Ziel bis zum Jahr 2012.

Miscanthus gilt als eine der ertragsreichsten Energiepflanzen bei gleichzeitig geringem Aufwand für Düngung und Pflanzenschutz. Durch die Verwendung von Miscanthus könnten neue und zukunftsfähige Potenziale erschlossen und die Liste der Energiepflanzen erweitert werden. Die Wertschöpfungskette vom Anbau bis zum Endverbraucher auf engem lokalem Raum ist vorbildlich, ebenso die Umsetzung eines Nahwärmekonzeptes in einem von Altbauten geprägten Sanierungsgebiet.

Für den landesweiten Bioenergiewettbewerb steht eine jährliche Fördersumme von rund einer Million Euro bereit, um die sich Projektträger mit ihren Vorhaben bewerben können. Alle drei Monate werden die bis zum jeweiligen Stichtag eingegangenen Anträge unter Beteiligung eines Beirates mit Vertretern der Verbände, der Verwaltung und der Wissenschaft bewertet.

Der Wirtschaftsminister forderte Landwirte, kleine und mittlere Unternehmen sowie Kommunen und Kreise auf, sich auch weiterhin am Bioenergiewettbewerb mit guten Ideen und innovativen Vorhaben zu beteiligen. Die Antragsfrist für den nächsten Durchgang des Bioenergiewettbewerbs endet am 29. Oktober 2010. (PD)
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