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27.08.2010 | 16:30 | Wasserkraft  

Grünes Licht für Mega-Wasserkraftwerk im Amazonas-Gebiet

Brasília - Trotz massiver Proteste im In- und Ausland hält Brasiliens Regierung unbeirrt an ihren Plänen für das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt im Amazonas-Gebiet fest.

Wasserkraftwerk im Amazonas-Gebiet
(c) Frédéric Prochasson - fotolia.com

Präsident Luiz Inácio Lula da Silva unterzeichnete am Donnerstag einen Konzessionsvertrag mit dem Konsortium Norte Energía SA, das nun für 35 Jahre die Nutzungsrechte an dem Kraftwerk Belo Monte am Xingu- Fluss im Bundesstaat Pará hat. Damit rückt der Baubeginn für das Milliarden-Projekt immer näher. Dem auch für den Bau verantwortlichen Konsortium gehören 18 staatliche und private Firmen sowie brasilianische Pensionsfonds als Investoren an.

Das umgerechnet etwa 8,5 Milliarden Euro teure Kraftwerk soll in der ersten Phase 2015 in Betrieb gehen. Es wäre mit einer Leistungskapazität von über 11.000 Megawatt das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt, nach dem Drei-Schluchten-Staudamm in China und dem binationalen Itaipú-Werk an der Grenze Brasiliens zu Paraguay. Die Regierung hält das Wasserkraftwerk bei der Stadt Altamira zur Sicherung der Energieversorgung für die achtgrößte Volkswirtschaft Brasilien für notwendig.

Die am und vom Xingu-Fluss lebenden Indios, die katholische Kirche, Menschenrechtler und Umweltschützer laufen dagegen Sturm gegen das Projekt. Sie befürchten unkalkulierbare Auswirkungen auf die Umwelt und sehen die Lebensgrundlagen der Indios massiv bedroht. Nach Angaben der künftigen Betreiber müssen mindestens 17.000 Menschen umgesiedelt werden. Diese Zahlen werden von den Gegnern des Projekts angezweifelt.

Sie rechnen damit, dass Belo Monte («Schöner Berg») mindestens 20.000, möglicherweise sogar 50.000 Menschen vertreiben wird. Zudem bezweifeln die Kritiker den wirtschaftlichen Nutzen der Anlage, für die vermutlich mehr als 500 Quadratkilometer Regenwald überflutet werden müssen. Die Gegner haben das Kraftwerk bereits in Belo Monstro («Schönes Monster») umbenannt. (dpa)

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