Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
29.09.2021 | 12:30 | Energiekosten 

Heizkosten: Steigen sie in diesem Jahr deutlich?

Berlin - Viele Haushalte in Deutschland müssen sich nach einer Prognose auf deutlich höhere Heizkosten in diesem Jahr einstellen.

Gaszähler
Für Haushalte kommt einiges zusammen: Das Jahr ist relativ kühl, der CO2-Preis und stark gestiegene Kosten für Öl und Gas drücken zusätzlich auf die Heiz-Rechnung. Doch es gibt Einsparmöglichkeiten. (c) proplanta
Steigende Energiepreise, kühleres Wetter und der neue CO2-Preis führen in diesem Jahr im Schnitt zu 13 Prozent höheren Heizkosten in Häusern mit Erdgas-Heizung, wie die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online am Mittwoch mitteilte. Im vergangenen Jahr waren die Heizkosten noch um fünf Prozent gesunken.

Noch teurer wird es 2021 in Häusern mit Ölheizung, wo mit 44 Prozent höheren Kosten gerechnet wird - nach einem Rückgang um 27 Prozent im Vorjahr. Auf Kostensteigerungen im einstelligen Prozentbereich muss sich demnach einstellen, wer mit Fernwärme, Wärmepumpen und Holzpellets heizt.

Vor allem die Importpreise für Erdgas sind in den vergangenen Monaten extrem stark gestiegen. Im August kostete Erdgas gut 177 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Allein von Juli auf August verteuerte sich Erdgas um gut 18 Prozent.

Importiertes Rohöl verteuerte sich auf Jahressicht um fast 64 Prozent. Die Importpreise für Steinkohle haben sich im Vergleich zum August 2020 mehr als verdoppelt. Auch das könnte Folgen für die Haushalte haben, da derzeit etwa 9 Prozent des Stroms in Deutschland mit Steinkohle erzeugt werden.

Langfristiges Planen mit Heizöl und Erdgas werde immer schwieriger, sagte co2online-Geschäftsführerin Tanja Loitz. Sie verwies darauf, dass der in diesem Jahr eingeführte CO2-Preis künftig steige; so will der Bund den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) senken.

In diesem Jahr sind pro Tonne CO2 25 Euro fällig, bis zum Jahr 2025 steigt der Preis schrittweise auf 55 Euro. Loitz empfahl Hauseigentümern, den Umstieg auf erneuerbare Energie zu prüfen. Bis zu 490 Euro im Jahr ließen sich einsparen.

«Auch unabhängig von den Kosten sollte nicht unnötig geheizt werden», riet Melanie Weber-Moritz, die Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbunds. «Denn ein sparsamer Verbrauch bedeutet gleichzeitig einen Beitrag für den Klimaschutz.»

Für den Heizspiegel wurden 123.000 Datensätze aus Häusern mit Zentralheizung aus dem Jahr 2020 analysiert. Als Beispielwohnung galt eine 70-Quadratmeter-Wohnung in einem Mehrfamilienhaus. Knapp jede zweite Wohnung in Deutschland wird nach Daten des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft mit Gas beheizt, jede vierte mit Öl.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Zunehmendes Interesse an digitalen Stromzählern

 Eon will sinkende Einkaufspreise auch künftig an Kunden weitergeben

 Erneuerbare Energien legen zu - Anteil bei 22 Prozent

 Neue Heizung allein reicht nicht - Messe zeigt innovative Haustechnik

 Kopfschütteln über Unions-Blockade beim Wachstumspaket

  Kommentierte Artikel

 Greenpeace fordert Grünfütterung für Milchkühe zu forcieren

 Größere Flächen, weniger Höfe - Agrarstrukturwandel in vollem Gange

 Ökowinzer drängen auf Zulassung von Kaliumphosphonat

 FDP fordert Lösungen für Landwirte

 Özdemir will Landwirte entlasten

 Gastronomie-Krise: Ein Zehntel der Betriebe hat 2023 aufgegeben

 GLYPHOSAT - Opfer oder berechtigtes Feindbild in unserer Küche, wo Wünsche u. Erfüllung aufeinandertreffen

 K+S macht 2023 ein Drittel weniger Umsatz - Schafft Aktie Turnaround?

 Milchbauern verlangen Kurswechsel in der Agrarpolitik

 Schnupfen, Allergie & Co. - Wundermittel Salzspielplatz?