Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
27.09.2022 | 06:11 | Windanlagenbauer 

IG Metall ruft bei Vestas zu ganztägigem Warnstreik auf

Hamburg - Die IG Metall hat die Beschäftigten der deutschen Tochter des dänischen Windanlagenherstellers Vestas zu einem vierten Warnstreik aufgerufen.

Windanlagenbauer
(c) proplanta
Die rund 1.700 Mitarbeiter sollen am Dienstag bundesweit erstmals ganztägig die Arbeit niederlegen, wie die Gewerkschaft am Montag mitteilte. Um 10.30 Uhr sei zudem in Hamburg zur Eröffnung der Messe Wind Energy eine Kundgebung geplant. Zum Start der Branchenschau wird auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck erwartet.

Die Gewerkschaft reagiert mit dem Warnstreik auf die Weigerung von Vestas Deutschland, über einen Tarifvertrag zu verhandeln. Die Beschäftigten könnten nicht verstehen, «dass ihr Arbeitgeber sich weiterhin jeglichen Verhandlungen verweigert», sagte IG-Metall-Verhandlungsführer Martin Bitter. «Gemeinsam wollen wir unsere Entschlossenheit demonstrieren und deutlich machen, dass wir an unserem Ziel Tarifvertrag festhalten.»

«Wir werden nicht hinnehmen, dass die Geschäftsführung trotz mehrerer Warnstreiks nicht zu Verhandlungen bereit ist», sagte IG-Metall-Bezirksleiter Daniel Friedrich. Nur mit guten, tariflichen Bedingungen werde es gelingen, genügend Fachkräfte für den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu finden. «Das wird auch Vestas einsehen müssen.» Friedrich forderte die Politik auf, die richtigen Weichen für mehr Arbeit und Wertschöpfung in Deutschland und Europa zu stellen: «Das grüne Job-Wunder kommt nicht von allein.»

Ein Vestas-Sprecher hatte zuletzt mitgeteilt, dass das Unternehmen eng mit dem Betriebsrat zusammenarbeite. «Wir sind der Meinung, dass dieser Ansatz den Bedürfnissen der gesamten Belegschaft gerecht wird.» Eine Diskussion über weitere Verbesserungen der Betriebsvereinbarung sei im Gange.

Für die IG Metall ist das eine «Nebelkerze», denn es gehe bei Gesprächen mit dem Betriebsrat nicht um die verbindliche Festlegung tariflicher Regelungen. Die IG Metall beklagt seit langem, dass zwar viele Zulieferer der Windindustrie, zum Beispiel Maschinenbauer, traditionell dem Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie unterliegen. Bei Herstellern und im Servicebereich habe sich die Windbranche aber bisher weitgehend einer Tarifbindung verweigert.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Anwohner neuer Windräder sollen finanziell profitieren

 Nordex startet mit deutlichem Auftragsplus ins neue Jahr

 China kritisiert EU-Untersuchung gegen Windkraftunternehmen

 CDU befürchtet Wildwuchs bei Windrädern

 Habeck wirbt bei Ampel-Fraktionen für schnelleren Offshore-Ausbau

  Kommentierte Artikel

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau

 Nachhaltiges Investieren lohnt sich