«Wenn Deutschland aus der Atomkraft aussteigt, wird es die Chance für Strukturveränderungen geben. Und das könnte dazu führen, dass die Macht der großen Vier - also
RWE, Eon,
Vattenfall und
EnBW - kleiner würde.»
Zurzeit kontrollierten diese Konzerne 80 bis 85 Prozent des Marktes. Im Zuge eines Atomausstiegs könnten andere Wettbewerber, etwa Anbieter regenerativer Energien, Marktanteile hinzugewinnen. Hinzu käme die Öffnung der Märkte in Europa. Mundt: «Möglicherweise gibt es dann am Ende auf den europäischen Energieerzeugungsmärkten gar keine marktbeherrschenden Unternehmen mehr.»
Gleichzeitig kündigte Mundt an, dass das Bundeskartellamt möglicherweise weiter gegen die Mineralölkonzerne vorgehen will. Derzeit führt die Behörde eine Sektoruntersuchung durch. «Wir können nicht ausschließen, dass sich weitere Maßnahmen anschließen werden", sagte Mundt der «SZ». Es gebe zwar derzeit keine Hinweise, dass sich Tankstellenbetreiber bei den Preisen absprechen, aber das sei auch nicht Gegenstand der Untersuchung.
«Die Probleme liegen auf anderen Ebenen. Fünf große Konzerne beherrschen den Markt. Preisbewegungen sind immer auch Ausdruck der Marktverhältnisse, die Benzinpreise folgen also nicht nur der Entwicklung der Rohölpreise.» Mundt kündigte die Vorstellung der Ergebnisse für Ende Mai an. «Fest steht: Wir haben noch tiefer gegraben als sonst», betonte er. (dpa)