Am Mittwoch, 16. Februar 2011, fand die fünfte Frühjahrstagung des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg (LTZ) in Karlsruhe statt. Zum Tagungsthema "Energiepflanzen vom Acker - Lösung für die Energieversorgung, aber Risiko für die Umwelt" äußerte sich der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Rudolf Köberle anlässlich einer Pressekonferenz.
Der Minister sieht insbesondere in der bäuerlichen Biogaserzeugung Potenziale für Bioenergie in Baden-Württemberg, berichtet Proplanta - Das Informationszentrum für die Landwirtschaft - von der Veranstaltung. Rund 700 Biogasanlagen stehen heute im Land. Damit hat sich die Anzahl der Anlagen den vergangenen sechs Jahren mehr als verdoppelt.
"Bioenergie spielt eine Schlüsselrolle auf dem Weg ins regenerative Zeitalter", betonte Köberle. Er kritisiert jedoch Nutzungskonkurrenzen durch Fehlanreize in der Vergütungsstruktur des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Vor allem durch den Güllebonus sei es in Regionen mit intensiver Viehhaltung zu einem Biogasboom und damit zu einem Anstieg von Maisanbauflächen gekommen. Dies sei insbesondere im Südosten Baden-Württembergs der Fall - mit negativen Folgen wie steigenden Pachtpreisen und verändertem Landschaftsbild.
Um Alternativen zum Silomais zur Biogaserzeugung zu finden, plant Köberle, die Bioenergieforschung im Land stärker voran zu treiben. Unter Federführung des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums startet daher in diesem Jahr ein Versuch mit Wildpflanzen, um deren Verwertbarkeit für Biogasanlagen zu untersuchen.
Eine Bilderstrecke von der Pressekonferenz mit Minister Rudolf Köberle ist jetzt in der
Bildergalerie bei Proplanta zu finden. (Proplanta)
