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20.12.2019 | 04:44 | Atomenergie 

Längere Laufzeiten für Atomkraftwerke stoßen auf Ablehnung des Energieverbands

Berlin - Der Energieverband BDEW und die Grünen haben Forderungen nach längeren Laufzeiten für Atomkraftwerke entschieden zurückgewiesen.

Atomkraftwerk
Energieverband BDEW lehnt längere Laufzeiten für Atomkraftwerke ab. (c) proplanta
BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae sagte am Donnerstag in Berlin, es sei «unfassbar», dass wieder darüber geredet werde. Die frühere Grünen-Bundestagsabgeordnete sagte: «Welch kleine Debatte.»

Deutschland habe den Atomausstieg aus guten Gründen beschlossen. Sie sagte zudem, es gebe bisher keine Endlagerlösung, es gebe weltweit kein wirtschaftliches Atomkraftwerk und ein Sicherheitsproblem. Die Energiebranche habe «Lust» auf Zukunftstechnologien. Der Ausbau der erneuerbaren Energien müsse vorangetrieben werden.

Grünen-Chef Robert Habeck sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Die Debatte um eine Laufzeitverlängerung oder gar einen Ausbau der Atomenergie, die vor allem innerhalb der CDU entfacht wird, ist falsch und lenkt ab. Und nur, weil man Angst hat, konsequent das Neue zu ermöglichen, will man das Alte wiederbeleben.»

Die Grünen hätten vor kurzem einen Plan vorgelegt, wie auf Basis eines energischen Ausbaus von Wind- und Sonnenstrom und der Stromleitungen 100 Prozent Energieversorgung in Deutschland erneuerbar möglich sei.

«Statt über Atomausbau zu schwadronieren, sollten die Vertreter der Regierungsparteien lieber sehen, dass sie den Windausbau wieder in Gang bringen und nicht weiter zehntausende Industriearbeitsplätze der Zukunft zerstören», sagte Habeck.

«Außerdem sollte niemand vergessen, dass sich Atomenergie erstens nie gerechnet hat und zweitens die Kraftwerksbetreiber gar keine Laufzeitverlängerung wollen, weil sie sich längst auf den Ausstieg eingestellt haben.» Außerdem werde ausgeblendet, dass Deutschland nach Jahrzehnten der Atomnutzung noch immer kein Endlager für Atommüll habe.

Am Mittwoch hatte die Bundesregierung Spekulationen über eine Abkehr vom Atomausstieg wegen des Klimaschutzes eine klare Absage erteilt. Zuvor hatte der CDU-Wirtschaftspolitiker Joachim Pfeiffer den 2011 nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima beschlossenen Atomausstieg in Frage gestellt. Er wäre unter Umständen offen dafür, auch in Zukunft Kernkraftwerke zu betreiben, sagte der CDU-Politiker dem «Spiegel». Die drei letzten Atommeiler in Deutschland sollen Ende 2022 vom Netz gehen.
dpa
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