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30.04.2013 | 17:53 | Biomassenutzung 
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Landschaftspflegematerial für Biogasgewinnung

Ansbach - Biogasanlagen setzen aufgrund hoher Preise für Mais und Weizen vermehrt auf alternative Substrate.

Landschaftspflege
(c) proplanta
Wie dieses Material praktisch handhabbar wird und welche Gaserträge zu erwarten sind, erörterte der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) auf einem Workshop am 22. April in Weimar mit Anlagenbetreibern und Landschaftspflegern.

Gute Gaserträge des Landschaftspflegematerials sind nur mit der entsprechenden Aufbereitung und einem angepassten Mahdsystem zu erzielen. Bis zu 543 Liter je Kilogramm organische Trockensubstanz (l/kg oTS), das sind 84% des Gasertrags von Maissilage (650 l/kg oTS), konnte so die Trockenfermentation des BUND Wendbüdel erzielen. Ähnliche Werte erreicht eine Nassfermentation auf der baden-württembergischen Baar. Der Biogasertrag liegt hier mit 180 Kubik je Tonne Frischmasse (m3/t FM) Landschaftspflegematerial bei rund 83% der Maissilage (200m3/t FM).

Voraussetzung für diese hohen Erträge ist eine zweimalige Mahd mit Zerkleinerung des Mähgutes. Für die Trockenfermentation hat sich ein System aus Mähen und Mulchen, mit anschließendem Abtransport des Schnittgutes bewährt. Hierbei werden die Grashalme aufgesplissen und Wachsschichten entfernt, sodass die Bakterien in der Biogasanlage leichter ans Werk gehen können.

Für die Nassfermentation ist eine stärkere Vorzerkleinerung notwendig. Den hohen Biogaserträgen aus Landschaftspflegematerial von Nass- und Feuchtwiesen auf der Baar, liegt die Zerkleinerung mittels Häcksler auf eine Länge von einem Zentimeter und Silierung in Silierschläuchen, mit Silierhilfsmitteln zugrunde.

Daneben gibt es andere bewährte Verfahren zum Einsatz von Landschaftspflegematerial. Das Sauter-Biogas-System beispielsweise wird seit gut einem Jahr im fränkischen Hallerndorf getestet. Die Anlage, die sich auf die Vergärung von Landschaftspflegematerial, Kleegras, Mist und Gülle spezialisiert hat, verzichtet vollständig auf komplizierte Einbringtechnik und Rührwerke. Hier erfolgt vielmehr eine gezielte Beregnung des Fermenterinhalts. Das Konzept ist wirtschaftlich, auch ohne den Einsatz von Mais.

Die hohe Relevanz des Themas zeigte sich im Teilnehmerkreis des Fachworkshops, der aus 11 Bundesländern zusammengekommen war. Am Erfahrungsaustausch waren Landwirte, Projektentwickler, Naturschutz- und Kommunalvertreter beteiligt. Die Vorträge sind unter www.mulle.lpv.de abrufbar. (dvl)
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Kommentare 
VAPOR schrieb am 29.05.2013 19:05 Uhrzustimmen(86) widersprechen(88)
noch effizienter geht es mit einer 2stufigen vorgeschalteten Hydrolyse, die in höchstem Maße Zellulose und Hemizellulose aufschließt. Damit sind nachweislich und mittlerweile über Monate kontinuierlich bis zu 30% mehr Gasertrag über KTBL-Wert zu erreichen. Der Gärrest hat dann einen deutlich höheren Ligningehalt und damit einen Brennwert von mehr als 5,1 kWh/kg. Der läßt sich dann hervorragend trocknen und pelletieren. weitere Infos sind unter www.strohvergaerung.de zu finden. (keine wirtschaftliche Beziehung dorthin, aber große Anerkennung für die Entwickler)
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