Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
16.10.2009 | 18:04 | Energiepolitik 

LK Österreich: "Sozialpartner für eine rasche Energiewende in Europa"

Wien - Die Verbesserung der Energie- und Ressourceneffizienz ist ein zentrales Element der Post-Lissabon-Strategie.

LK Österreich: Sozialpartner für eine rasche Energiewende in Europa
Ziel ist es, die Europäische Union zum Energie- und ressourceneffizientesten Wirtschaftsraum der Welt zu machen. Europa kann damit zum Weltmarktführer bei grünen Technologien werden und das große Potential grüner Jobs im Bereich innovativer Umwelttechnologie und erneuerbarer Energien auch voll ausschöpfen", sagte Gerhard Wlodkowski, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, bei der Übergabe des gemeinsamen Positionspapieres der Österreichischen Sozialpartner an führende Vertreter der EU-Institutionen in Brüssel.

Der Post-Lissabon-Zeitraum werde stark von Energieknappheit und Klimawandel geprägt sein und daher sei die Verbesserung der Energie- und Ressourceneffizienz auch ein zentrales Element der Post-Lissabon-Strategie der Sozialpartner. Im Rahmen eines "European Green New Deal" müssten zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen, Innovationen gefördert und Kosten eingespart werden. Ohne Verzicht auf Wohlstand und Lebensqualität sei demnach der Aufwand für Energie und Ressourcen pro Produktionseinheit zu reduzieren.


"Green Jobs" durch Energiewende

Österreichs Bauern sind bereit, aktiv am Umbau des Energiesystems mitzuwirken. Sie können dies tun, ohne in irgendeiner Weise die Basis für die menschliche Ernährung oder für die Fütterung der Tiere zu schmälern, zumal weiterhin die Prämisse ‚Teller, Trog, Tank’ gilt.Dies bedeutet, dass nur jene Mengen für die Energiegewinnung eingesetzt werden, die weder der menschlichen noch der tierischen Nahrung dienen.

"Nur wenn die Ökostromerzeugung ausgebaut, die Wärmeversorgung radikal umgestellt und die Verwendung von Biotreibstoff vorangetrieben wird, lässt sich die Abhängigkeit von Energielieferungen aus den Krisengebieten der Welt spürbar zurückfahren. Wenn wir jedoch alle Möglichkeiten und Potenziale für erneuerbare Energie nutzen, entstehen durch neue Technologien zehntausende 'grüne Arbeitsplätze' in Forschung und Entwicklung, Verarbeitung, Handel und Landwirtschaft. Derzeit gibt es im Umweltbereich insgesamt fast 180.000 Arbeitsplätze. Steigert Österreich den Anteil an erneuerbarer Energie bis 2020 von 23 auf 34 Prozent, wie es das EU-Umweltziel vorsieht, können rund 75.000 neue Arbeitsplätze geschaffen und für die Umwelttechnik zusätzliche Aufträge erreicht werden. Das zeigt, dass eine aktive Energiewende wesentlich dazu beiträgt, die Folgen der Krise zu überwinden und für die Zukunft die richtigen Weichen zu stellen", betonte Wlodkowski.


Europaweite Spitzenposition

"Die Nutzung erneuerbarer Energieträger ist seit Jahrzehnten ein wesentlicher Eckpfeiler der österreichischen Energiepolitik. Unser Land nimmt eine europaweite Spitzenposition bei erneuerbarer Energie ein. Die in diesem Segment entwickelte Umwelt- und Energietechnik findet international Beachtung und konnte in den letzten Jahren überdurchschnittliche Wachstumsraten erzielen", unterstrich Wlodkowski.

Die aktuelle Zielvorgabe im Rahmen des EU-Energie- und Klimapaketes mit einer Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energieträger von 23 % im Jahr 2005 auf 34% im Jahr 2020 werde nur mit großen Anstrengungen zu erreichen sein.
 
"Studien weisen Österreich für diesen Zeitraum ein maximales Ausbaupotenzial von 200 Petajoule (PJ) aus. Diese Energie-Menge entspricht etwa einem Sechstel des österreichischen jährlichen Energieverbrauchs. Diese 200 PJ setzen sich aus 105 PJ Bioenergie, 25 PJ Wasserkraft, 21 PJ Wärmepumpen, jeweils 20 PJ Solarthermie und Windkraft sowie 9 PJ Photovoltaik zusammen. Um diese zu erreichen bedarf es aber stabiler und klarer Rahmenbedingungen sowie die Beendigung der teuren und ineffizienten Stop-and-Go-Politik in Sachen erneuerbare Energie. Erforderlich sind mehrjährige Programme und ein stabiler Rechtsrahmen, so Wlodkowski abschließend. (lk-oe)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Agri-Photovoltaik: Weniger Pflanzenschutzmittel nötig

 Grünen-Fraktionschefin hofft weiter auf Bewegung bei Solar-Förderung

 Scholz spricht sich gegen neue Atomkraftwerke aus

 Agri-PV erstmals im Landesentwicklungsplan von Rheinland-Pfalz berücksichtigt

 Kraftwerksstrategie vernachlässigt Biogas

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken