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15.02.2023 | 05:42 | Gasversorgung 

LNG-Pläne vor Rügen: Landespolitik skeptisch

Sellin - Die Pläne zur Errichtung von Importterminals für Flüssigerdgas (LNG) vor Rügen sorgen weiter für Skepsis.

Erdgas
LNG-Pläne vor Rügens Küste sorgen für Skepsis in der Landespolitik. (c) Michael Shake - fotolia.com
Die Linke teile Sorgen mit Blick auf das Projekt, hieß es in einer Mitteilung vom Dienstag. Wie vormals Erdgas werde nun LNG als Brückentechnologie gepriesen. Diese Brücke dürfe keine Einbahnstraße werden und der Weg zu mehr erneuerbaren Energien nicht aus dem Blick verloren werden. Die Linke ist Koalitionspartner der SPD in Mecklenburg-Vorpommern.

Auch Umweltminister Till Backhaus wies auf Schwierigkeiten hin, die sich aus den Plänen ergeben. Im NDR verwies er auf Vogelschutzgebiete, die touristisch wichtige Küste, aber auch wasserrechtliche Fragen. «Das ist alles höchst sensibel. Das weiß auch der Bundeswirtschaftsminister», sagte der SPD-Politiker. Die Unterlagen würden sehr genau geprüft, sobald sie vorlägen.

Es gehe aber auch um die Energieversorgung. «Der nächste Winter kommt bestimmt», mahnte Backhaus. Er forderte zudem, dass die geplante Leitung für den Transport von Wasserstoff geeignet sein müsse.

Der AfD-Landesvorsitzende Leif-Erik Holm kritisierte, bei allem Verständnis für die Dringlichkeit müsse gelten: «Vorsicht statt vorschnell.» Dazu gehöre auch, die Sorgen der betroffenen Gemeinden ernstzunehmen und sie einzubeziehen.

Am Montag hatte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) Pläne zur Einrichtung eines zweiten LNG-Terminals in Vorpommern vorgestellt. Dafür sollen etwa 4,5 bis 6,5 Kilometer vor Sellin im Südosten Rügens zwei Plattformen gebaut werden, an denen schwimmende Flüssigerdgas-Terminals (FSRU) festmachen sollen. Über eine etwa 38 Kilometer lange Anbindungsleitung soll das Gas nach Lubmin transportiert werden.

Teil des Projekts soll eine von Bund gecharterte FSRU sein. Umgesetzt wird das Vorhaben vom Energiekonzern RWE. Meyer hatte mit Blick auf mögliche Auswirkungen auf den Tourismus in der Region die Prüfung eines anderen Standortes befürwortet. Auch Holm sieht den Tourismus im Nordosten nach eigener Aussage bedroht.
dpa/mv
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