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01.02.2009 | 10:46 | Ökostromversorgung 

Mehr als 15 Prozent Ökostrom in Deutschland

Berlin - Die Produktion von Ökostrom in Deutschland stieg im Jahr 2008 weiter: Erneuerbare Energien deckten mit 93,0 (2007: 87,9) Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) gut 15 Prozent des gesamten Stromverbrauchs.

Ökostrom
(c) electriceye - fotolia.com
Das ermittelte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Berlin, aufgrund vorläufiger Zahlen. Deutschland habe durch die staatliche Förderung der erneuerbaren Energien das von der Europäischen Union für 2010 gesteckte Ziel von 12,5 Prozent bereits deutlich übertroffen.

"Erfreulicherweise liefern die erneuerbaren Energien schon heute einen wichtigen Anteil an der Stromerzeugung", erklärte Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Sie seien aber aufgrund der überwiegend schwankenden Produktion und der fehlenden Speichertechnologien noch nicht in der Lage, ausreichend Grundlaststrom bereit zu stellen. "Ein zukunftsfähiger Kraftwerkspark muss eine breite Palette von Technologien wie zum Beispiel Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien und auch Kern- sowie Kohlekraftwerke aufweisen. Gleichzeitig sollte dieser Kraftwerkspark ein sinnvolles Spektrum an Anlagengrößen von der dezentralen Kraft-Wärme-Kopplung bis hin zu zentralen Großkraftwerken für die Grundlastversorgung umfassen", betonte Müller.

An erster Stelle bei der erneuerbaren Stromerzeugung lag 2008 nach BDEW-Berechnungen erneut die Windenergie mit 6,5 (2007: 6,4) Prozent. Es folgte die Biomasse mit 3,7 (3,1) Prozent, die die Wasserkraft mit 3,4 (3,5) Prozent auf Platz drei verdrängte. 0,8 (0,7) Prozent des Stroms wurde in Müllkraftwerken aus erneuerbarer Energie erzeugt. Zuwachs gab es auch bei der Photovoltaik, die 0,7 (0,5) Prozent des Stroms für die Bundesrepublik Deutschland lieferte.


Biomasse bleibt Nummer zwei

Im Einzelnen rechnet der BEE in seiner am vergangenen Mittwoch präsentierten Prognose damit, dass die installierte Leistung im Bereich Bioenergie bis zum Ende des nächsten Jahrzehnts auf 9,3 GW steigt, nach 4,1 GW im Jahr 2007. Im Zuge dieses Ausbaus soll sich die Stromerzeugung aus Biomasse mehr als verdoppeln, und zwar auf etwa 54 Mrd. kWh. Den größten Anteil daran soll Biogas haben, gefolgt von Holzkraftwerken und  - mit weitem Abstand - Strom aus der Pflanzenölverfeuerung sowie aus Klär- und Deponiegas.  

Hinter der Windkraft, für die 2020 eine Strom­erzeugung von 149 Mrd. kWh prognostiziert wird, baut Biomassestrom damit seine Position als Nummer zwei auf dem Strommarkt für erneuerbare Energien aus. Es folgen die Photovoltaik und die Wasserkraft mit für 2020 prognostizierten 40 Mrd. kWh beziehungsweise 32 Mrd. kWh an produzierter Strommenge.

Die durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für die Verbraucher entstehenden Kosten sollen 2015 ihren Höhepunkt erreichen und danach trotz weiter zunehmender Marktanteile sinken. Das dürfte zum einen an den degressiv gestalteten EEG-Einspeisevergütungen für Neuanlagen liegen, insbesondere für die Photovoltaik, und zum anderen darin begründet sein, dass fossiler Strom nicht billiger wird. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung soll sich auch deshalb bis 2020 auf fast die Hälfte erhöhen, weil der Elektrizitätsbedarf in Deutschland insgesamt sinken soll, und zwar von 637 Mrd. kWh im Jahr 2007 auf 595 Mrd. kWh im Jahr 2020. (PD/AgE)



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Stromproduktion aus erneuerbaren Energien in Deutschland 2004 - 2008.
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