«Wir setzen darauf, dass die Bundesregierung deutlich nachkorrigiert, was den
Gesetzentwurf angeht», sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW), Carsten Körnig, zum Start der Messe Intersolar am Mittwoch in München.
Gut 1.100 Aussteller und damit gut 10 Prozent weniger als im Vorjahr präsentieren bis zum Freitag (6. Juni) ihre Neuheiten, im Fokus stehen auch Speichertechnologien.
Die Branche wehrt sich gegen Gabriels Plan, für selbst erzeugten und selbst verbrauchten Strom künftig zu einem gewissen Prozentsatz EEG-Umlage zu kassieren. Bisher sind Eigenverbraucher von der Umlage befreit. Auch mehrere Bundesländer sind gegen die Regelung.
Notfalls will der BSW juristisch dagegen vorgehen. Angesichts der Reformvorhaben dürfte in Deutschland in diesem Jahr die neuinstallierte Solarleistung auf unter zwei Gigawatt (GW) fallen, sagte Körnig. Geplant ist eigentlich ein Ausbau von 2,5 bis 3,5 GW pro Jahr.
Besonders chinesische Unternehmen sind in der Branche auf dem Vormarsch, sie bilden die zweitgrößte Ausstellergruppe auf der Messe. Unter den deutschen Herstellern gab es dagegen zuletzt etliche Geschäftsaufgaben und Übernahmen, viele Arbeitsplätze fielen weg.
«Die Konsolidierung sieht man auf der Messe schon sehr deutlich», sagte der Vorstandsvorsitzende des Wechselrichterherstellers SMA Solar, Pierre-Pascal Urbon. Insgesamt ist die Ausstellungsfläche um ein Viertel geschrumpft.
Für Diskussion sorgen Streitigkeiten mit chinesischen Herstellern, die nach Einschätzung von vielen deutschen Anbietern billiger verkaufen als erlaubt. Es gibt in den USA und in Europa Einfuhrzölle beziehungsweise Mindestpreisregelungen für chinesische Solarmodule.
Nach Einschätzung etwa von Branchenprimus
Solarworld werden sie aber unterlaufen. In den USA prüft das Handelsministerium nun neue Zölle. (dpa)