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30.05.2010 | 06:03 | Anspruchsvolle Architektur und ressourcenschonende Bauweise 

Nachhaltiges Bauen wird prämiert

Wien - Der vom Lebensministerium initiierte Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit ist in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben worden.

Nachhaltiges Bauen wird prämiert
Prämiert wurden Projekte, die anspruchsvolle Architektur und ressourcenschonende Bauweise miteinander kombinieren. Die diesjährigen Preisträger sind das Gemeindezentrum St. Gerold (Vorarlberg), die Passivwohnanlage Samer Mösl (Salzburg), die Elementfertigungshalle Obermayr (Oberösterreich) sowie die Passivhaus-Volksschule Mauth (Oberösterreich).

"Nachhaltig Bauen ist ein wesentlicher Schritt in Richtung Energieautarkie. Österreich zeigt mit den Siegerprojekten einmal mehr, wohin es in Zukunft gehen wird. Die großartigen Beispiele im Wettbewerb machen deutlich, dass das Thema an Attraktivität gewinnt und Bauschaffende zunehmend anregt, neue Standards zu setzen", erklärte Umweltminister Niki Berlakovich im Rahmen der feierlichen Galaveranstaltung.


Erstklassige Baumaterialien

Ein Sieger-Projekt ist das neu errichtete Gemeindezentrum von St. Gerold in Vorarlberg, bei dem ein hoher Anspruch an Ökologie und Nachhaltigkeit eingehalten wurde. Für Nachhaltigkeit bei Material und Verarbeitung sorgte auch der traditionelle Umgang mit dem Baustoff. "Wir haben Wert darauf gelegt, dass das Holz im Winter geschlägert wird und an der Luft trocknet", so Projektleiter Stefan Abbrederis. "Uns ist wichtig, dass ein Gebäude gut riecht und dass man es mag", erklärt Architekt Andreas Cukrowicz.

Nicht nur Gebäude für den öffentlichen Bereich, sondern auch soziale Wohnanlagen konnten die Jury überzeugen. Die Passivwohnanlage Samer Mösl in Salzburg mit einem hohen Anteil aus Bewohnern mit Migrationshintergrund setzt Meilensteine für zukünftige Wohnbauten und beeindruckte die Jury mit vielfältigen Qualitätsmerkmalen. Margarethe Schörghofer, die seit dreieinhalb Jahren in der Passivhauswohnanlage lebt, ist jedenfalls sehr zufrieden mit der Wohnqualität. "Es ist hell, man muss nicht heizen und es ist immer gute Luft herinnen."


Industriegebäude erfüllt Nachhaltigkeitskriterien

Ökologen betonen immer wieder die Bedeutung geschlossener Kreisläufe. Ein gutes Beispiel dafür ist die Elementfertigungshalle der Firma Obermayr Holzkonstruktionen, die mit einem Preis, der vom Bauprofi Quester gesponsert wurde, prämiert wurde. Die 3.500 Quadratmeter große schlichte Fertigungshalle schafft einen neuen Standard in der Industriebranche. Sie kann dank Bauweise und Dämmung nicht nur auf Heizung verzichten, sondern ist auch komplett ökologisch abbaubar, sollte sie eines Tages keine Verwendung mehr haben.

"Wir haben viel experimentiert und simuliert, weil es keine passenden Vorbilder dafür gab", so Markus Fischer von F2 Architekten gegenüber pressetext. Die Wände sind mit 28 Zentimeter Hobelspänen gedämmt, die ein Abfallprodukt der Produktion sind. Durch die Dämmung und die luftdichte Hülle beträgt der Heizwärmebedarf der Halle nur 13 Kilowattstunden pro Quadratmeter, um die gewünschte Raumtemperatur von 15 Grad Celsius zu erzielen.


Passendes Gebäude für Schulkonzept

Der vierte Staatspreis ging an die Passivhaus-Volksschule Mauth in Wels. "Hier wurde soziale, ökologische und pädagogische Verantwortung auf höchster architektonischer Ebene umgesetzt", argumentiert die Jury. Das Konzept der "Bewegten Schule" ist Teil des Architekturwettbewerbes gewesen, meint Karl Pany, Baudirektor der Stadt Wels. Es sei einzigartig, dass zuerst ein pädagogisches Konzept vorliege und das Schulgebäude danach geplant werde, betont Bezirksschulinspektorin Barbara Pitzer.

Mit einem Sonderpreis ausgezeichnet wurde das Forschungs- und Dienstleistungsgebäude HIT der ETH in Zürich. Das Gebäude ist ein Beispiel für den Export von Know-how aus Österreich ins nahe Ausland und zeigt, wie nachhaltige Architektur den Energiebedarf eines Gebäudes massiv reduzieren kann. (pte)
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