Auf ihrer Tagung am Donnerstag in Boltenhagen (Mecklenburg-Vorpommern) ermahnten die Nord-Ministerpräsidenten den Bund in einer gemeinsamen Erklärung, den Bau von Offshore-Windkraftanlagen vor den deutschen Küsten durch «wirkungsvolle Bürgschafts- und Förderprogramme» voranzutreiben. Zudem fordern sie ein Netzausbau- Beschleunigungsgesetz, damit zügig neue Stromleitungen für den Transport von
Ökostrom gebaut werden können.
«Wir sind uns einig, dass der Umstieg deutlich beschleunigt werden muss. Die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien», betonte Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschef Erwin Sellering (SPD). «Der Ausbau der Stromnetze ist eine Aufgabe von nationaler Bedeutung.» Der Bund stehe in der Pflicht.
Schleswigs-Holsteins Regierungschef Peter Harry Carstensen (
CDU) bekräftige seine Bereitschaft zur Energiewende. Er werde in Kürze Gespräche mit den Betreibern der beiden - nach Havarien bereits vor Jahren vom Netz genommenen - Atomkraftwerke in Geesthacht bei Hamburg und Brunsbüttel führen. «Ich hoffe, dass wir es hinkriegen, dass die überhaupt nicht mehr ans Netz gehen», sagte er. Auch sein niedersächsischer Amtskollege David McAllister (CDU) zeigte sich sicher, dass der Atomausstieg in Deutschland nach den Ereignissen in Japan «schneller als bisher geplant» erfolgt.
Übereinstimmend weisen die Regierungschefs aus Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern der Windkraft eine entscheidende Rolle bei der
Energieversorgung der Zukunft zu. So will Schleswig-Holstein die Landesfläche für Windparks verdoppeln. Insbesondere aber Offshore-Anlagen vor den Küsten böten großes Potenzial. (dpa)