Laut Wall Street Journal (WSJ) konnte etwa das Biodiesel-Start-up Imperium Renewables des ehemaligen Microsoft-Managers Martin Tobias gerade eine Finanzierungsrunde über 113 Mio. Dollar (86,1 Mio. Euro) abschließen und sich Kredite über 101 Mio. Dollar sichern.
Vor allem die Unsicherheit über die Ölversorgung und die Sorgen um den Klimawandel haben das Interesse von Risikokapital-Investoren an Erneuerbaren Energien angeheizt. Allein in Nordamerika hat sich das Investitionsvolumen in diesem Bereich 2006 auf 2,9 Mrd. Dollar beinahe verdoppelt. Dem Industrieverband Cleantech Venture Network
http://www.cleantech.com zufolge sind damit seit 2002 rund acht Mrd. Dollar in den Sektor Erneuerbare Energien gepumpt worden. "Das Wichtigste dabei ist, dass die Investoren realisieren, dass sie damit Geld machen und gleichzeitig etwas Gutes tun können", zitiert das WSJ den Cleantech-COO Craig Cuddeback.
Wie Imperium hofft mit Standard Renewable Energy ein weiteres Start-up auf einen Geldsegen. Nach eigenen Angaben steht das Unternehmen derzeit in Verhandlungen über eine Finanzierung im Wert von 100 Mio. Dollar, nachdem zuvor bereits 35 Mio. Dollar durch Hedgefonds und private Investitionen lukriert werden konnten. Der Großteil des Geldes soll sowohl bei Standard als auch bei Imperium in den Ausbau der Kapazitäten fließen. Standard etwa will sein existierendes Werk auf eine Kapazität von 416,4 Mio. Liter pro Jahr mehr als verfünffachen und zwei weitere Werke mit einer Kapazität von insgesamt 1,5 Mrd. Liter aus dem Boden stampfen. Imperium plant einen Ausbau der Kapazität auf 378,5 Mio. Liter. Bis 2008 sollen drei weitere Fabriken 1,51 Mrd. Liter Biodiesel pro Jahr herstellen können.
Als Risikofaktor bei der Investition in Erneuerbare Energien gilt aber die Entwicklung des Ölpreises. So wie ein hoher Ölpreis die Investitionsfreude anfeuert, könnte ein Sinken rasch für ein Erlöschen des Marktinteresses sorgen. In Deutschland zeichnen sich dank Biodiesel-Boom und raschem Kapazitätsausbau bereits Überkapazitäten ab. "Volumenmäßig ist der Bedarf durch die Marktkapazitäten, die bereits vorhanden sind oder noch kommen werden, gedeckt", so Sal. Oppenheim Analyst Stephan Wulf im Dezember im Gespräch mit pressetext. Potenzial besteht dagegen noch im Bereich Bioethanol. (pte)