(c) proplanta Jetzt will sie beim Problem Netzanschluss Druck machen.
«Wir werden deutliche Signale in Richtung Bundesregierung setzen», sagte der Geschäftsführer der Windenergie-Agentur WAB e.V., Ronny Meyer, am Dienstag vor Beginn der viertägigen Konferenz und Messe Windforce 2012 in der kommenden Woche in Bremen.
Wenn das Problem mit dem seeseitigen Netzanschluss nicht gelöst werde, seien die Ziele der Bundesregierung von 10.000 Megawatt nur zur Hälfte zu erreichen, betonte Meyer. Es müssten kurzfristig Lösungen gefunden werden.
Vor allem müsse die Bundesregierung das Haftungsrisiko lösen und einen Teil der Haftung übernehmen, forderte Meyer. Wenn ein Windpark durch Pannen am Netz nicht einspeisen könne, drohten schnell hohe Entschädigungsforderungen.
Zuständig für die Anbindung der Offshore-Windparks ist der Netzbetreiber Tennet. Dieser hat nach Angaben von Meyer ein finanzielles Problem und muss Investoren finden, die mit Eigenkapital einsteigen. Die Bundesregierung hat zur Beschleunigung der Offshore-Netzanschlüsse eine Arbeitsgruppe eingesetzt.
«Offshore wird bei der Energiewende eine tragende Säule sein», sagte Meyer. So habe der erste deutsche Forschungswindpark «alpha ventus» in der Nordsee vor Borkum 2011 deutlich höhere Erträge erzielt als prognostiziert.
In der deutschen Nord- und Ostsee drehen sich derzeit nach Angaben Meyers 200 Megawatt. Europaweit sind es 3.000 Megawatt, vor allem im küstennahen Bereich.
In der kommenden Woche wird Bremen Treffpunkt der Offshore-Welt. Zur Windforce 2012 werden vom 26. bis 29. Juni knapp 800 Teilnehmer aus dem In- und Ausland erwartet. Schwerpunktthema der Konferenz ist der Netzanschluss.
Außerdem geht es um Versicherung, Sicherheit und Logistik. Bei der dazugehörenden ersten Messe für Offshore-Windenergie präsentieren sich zudem 268 internationale Aussteller. Schottland und Norwegen sind mit einem Gemeinschaftsstand vertreten.
Die Schirmherrschaft der Windforce 2012 hat Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) übernommen. (dpa)
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