Damit hat die Produktion im Vergleich zum Vorjahr um etwa 100.000 Tonnen zugelegt. Gleichzeitig verharrte der Absatz hierzulande nach den vorläufigen Angaben des Bundesamtes für Wirtschafts- und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bei 2,15 Millionen Tonnen.
Bei steigendem Dieselabsatz ist damit der Anteil von Biodiesel von 5,84 Prozent auf 5,68 Prozent 2017 weiter gesunken. Als Rohstoff nutzten die deutschen Hersteller zu 62 Prozent Raps, 25 Prozent Altspeisefette wie zum Beispiel gebrauchtes Frittierfett, fünf Prozent Soja, vier Prozent Palm und jeweils zwei Prozent Tierfette und Fettsäuren.
Die
Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) berichtet, dass im vergangenen Jahr 1,56 Mio. Tonnen Biodiesel aus Deutschland ausgeführt wurden. Neben den EU-Nachbarländern waren die USA ein Abnehmer des deutschen Biodiesels, die rund 85.000 Tonnen deutschen Biodiesel importierten.
Deutsche Landwirte bauten Raps für Biodiesel nach Schätzungen der Fachagentur
Nachwachsende Rohstoffe (FNR) auf 760.000 Hektar an, also auf rund 6 Prozent der deutschen Ackerfläche. Damit wurden laut FNR etwa 40.000 Hektar weniger Fläche genutzt als noch 2015. „Der Stillstand beim
Klimaschutz im deutschen Verkehr zwingt die deutschen Biodieselproduzenten, mehr zu exportieren, anstatt einen steigenden Beitrag zur Treibhausgas-Minderung hierzulande zu leisten.“
Biokraftstoffe werden seit 2015 in Deutschland durch eine Treibhausgas (THG)-Quote gefördert. Diese verpflichtete die Mineralölindustrie, den Treibhausgasausstoß ihrer Kraftstoffe in den Jahren 2015 und 2016 um 3,5 Prozent zu senken; seit diesem Jahr müssen vier Prozent erreicht werden. Im Jahr 2020 springt die Quote auf sechs Prozent.
Zur Erfüllung der THG-Quote nutzt die Mineralölindustrie unter anderem Biokraftstoffe, die durchschnittlich 70 Prozent weniger
Treibhausgase ausstoßen als fossile Kraftstoffe.
„Der sinkende Biodieselgehalt im deutschen Dieselkraftstoff zeigt, dass die Treibhausgas-Quote zu niedrig ist. Fossiler Diesel ist kein Beitrag zum Klimaschutz“, sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer beim VDB. Deshalb forderte er, dass Zwischenschritte in die THG-Quote eingefügt werden, so dass sechs Prozent im Jahr 2020 mit stetig steigenden Werten erreicht werden.
Rohstoffe müssen in Deutschland und Europa gesetzlichen Nachhaltigkeitsanforderungen genügen, damit sie zu Biokraftstoffen verarbeitet werden dürfen. Damit wird ausgeschlossen, dass Regenwald für
Biokraftstoffe gerodet wird. Die Biokraftstoffbranche ist damit Vorreiter in der nachhaltigen Produktion von Agrarrohstoffen.
„Wir fordern, dass verbindliche Nachhaltigkeitsregeln nicht nur für die Biokraftstoffindustrie, sondern auch für die Lebensmittelproduktion und die chemische Industrie gelten“, sagte Baumann. Andernfalls könne die Regenwaldrodung nicht gestoppt werden.