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26.09.2018 | 06:11 | Waldrodung 

Räumung im Hambacher Forst wird fortgesetzt

Kerpen - Im Braunkohlegebiet Hambacher Forst haben die Behörden die Räumung der Baumhäuser an einer symbolträchtigen Stelle fortgesetzt.

Kohleenergie
Die Räumung von Baumhäusern im Hambacher Forst geht weiter. Der Protest der Umweltschützer ebenso. Die Internetseite von RWE wird gehackt. (c) proplanta
Sie ordneten am Dienstag an, die Gedenkstätte für den in der vergangenen Woche ums Leben gekommenen 27-jährigen Journalisten zu entfernen. Mehrere Aktivisten brachten die Kerzen und Blumen daraufhin weg.

Der Energiekonzern RWE untersuchte derweil eine Cyber-Attacke, die die Internetseite der Firma am Montag lahmgelegt hatte. Das Unternehmen habe Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet, sagte ein Sprecher. Am Dienstagmorgen lief die Seite nach Auskunft des Sprechers wieder wie üblich.

Die Räumung der Gedenkstätte verlief ruhig und friedlich. Eine kleine Gruppe von Aktivisten pustete nach einer Schweigeminute die Kerzen aus und packte Blumen sowie Fotos in bereitgestellte Kisten. Die Polizei half ihnen dabei.

Nach Abschluss der Arbeiten könne die Gedenkstätte wieder am Unglücksort aufgebaut werden, hieß es. Auf Twitter äußerten sich Vertreter der Umweltinitiative «Ende Gelände» zur Räumung der Gedenkstätte dennoch enttäuscht: «Wir sind sprachlos, fassungslos, wütend.»

Der 27-Jährige war am vergangenen Mittwoch in dem von Aktivisten besetzt gehaltenen Waldgebiet zwischen Köln und Aachen durch die Bretter einer mindestens 15 Meter hohen Hängebrücke gebrochen, die zwischen zwei Baumhäusern gespannt war. Er starb noch am Unglücksort. Die Landesregierung hatte daraufhin die Räumung der Baumhütten im Wald vorübergehend gestoppt.

Bei einem Sturz aus rund zwei Metern Höhe verletzte sich am Dienstag ein Baumbesetzer leicht. «Er war wohl zu schnell eine Leiter hochgeklettert und dann abgerutscht. Von uns helfen lassen wollte er sich anschließend nicht», sagte ein Polizeisprecher.

Umweltschützer protestieren im Hambacher Forst seit Jahren dagegen, dass RWE weite Teile des Forstes roden und die Braunkohleförderung fortsetzen will. RWE hält die Rodung für unerlässlich, um die Stromproduktion in den Braunkohlekraftwerken zu sichern. Die Umweltschützer fordern einen Aufschub, bis die Kohlekommission einen langfristigen Plan für den Kohleausstieg in Deutschland vorlegt.
dpa
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