Vorstandschef Andreas Nauen rechnet nach eigenen Angaben mit einem Zuwachs um 4 bis 5 Gigawatt auf eine Neuinstallationsleistung von 37 bis 38 Gigawatt. «Wir sehen wieder steigendes Interesse», sagte der Manager in einem Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Das gelte auch für den Markt in Deutschland.
In diesem Jahr dagegen dürfte die weltweit neuinstallierte Leistung dagegen nach kräftigen Zuwächsen in den vergangenen Jahren nach Branchenschätzungen mit 33 Gigawatt praktisch stagnieren. «Das ist seit Jahren das erste Mal, dass es kein wirkliches Wachstum gibt», sagte Nauen. Ein Grund dafür sei, dass sich die Banken mit der Finanzierung der kapitalintensiven Windprojekte lange zurückhielten. Zugleich erfüllten sich die Erwartungen der Branche in den USA nicht. Der Markt dort brach regelrecht ein, so dass die Werke nicht ausgelastet sind.
Auch in Europa gibt es Überkapazitäten. Das setzte die Preise unter Druck. «Dem versuchen wir durch technische Lösungen und Serviceleistungen zu entgehen», sagte Nauen. Die Hamburger haben etwa die weltweit größte, kommerziell erprobte Offshore-Turbine mit einer Leistung von 6 Megawatt im Angebot. Zudem konzentrieren sich die Hamburger auf ihre Kernmärkte. «In dieser Phase neue Märkte erschließen zu wollen und dabei in einen Preiskampf einzutreten, ergibt keinen Sinn», sagte Nauen.
Ein Stellenabbau wie beim Weltmarktführer Vestas, der 3.000 Arbeitsplätze streicht, sei bei Repower kein Thema. «Wir waren in der Vergangenheit beim Ausbau unserer Werke eher vorsichtig.» Zudem verfüge das Unternehmen über langfristige Großaufträge, etwa einen Rahmenvertrag für die vom Versorger
RWE geplanten Offshore-Parks vor den Küsten.
Repower gehört zu gut 90 Prozent dem indischen Suzlon-Konzern.
Einen Beherrschungsvertrag gibt es nicht, so dass die Hamburger vergleichsweise unabhängig handeln können. Allerdings haben beide Unternehmen ihren Einkauf gebündelt, um eine größere Marktmacht zu bekommen. In einigen Auslandsmärkten wie China und Australien treten Repower und Suzlon weiter unabhängig voneinander an. (dpa)