Das Kabinett verabschiedete am Dienstag eine
Verordnung, mit der PV-Anlagen auch auf Grünland ermöglicht werden - dazu zählen etwa
Wiesen, Weiden oder steinige Hänge. Die Genehmigung ist nur für artenarme Flächen geplant, im Umfang von jährlich maximal 100 Hektar - ein Hektar ist etwas größer als ein Fußballfeld.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer (
SPD) sprach von einem «weiteren Baustein zur Erreichung unserer Klimaschutzziele in Rheinland-Pfalz». Gerade klimafreundliche Energie trage dazu bei, den
Artenschutz zu erhalten. Energie- und Umweltministerin Ulrike
Höfken (Grüne) erklärte, dass die Freigabe Landwirten eine zusätzliche Einkommensquelle ermögliche.
Naturschützer haben die Freigabe von Grünland für PV-Anlagen kritisiert. Die «Überbauung und damit Verschattung solcher naturschutzfachlich äußerst wertvoller Flächen» sei nicht hinnehmbar, solange es genügend andere geeignete Flächen gebe, erklärte die Gesellschaft für
Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz (GNOR). Mit der Freigabe von Grünlandflächen für PV-Anlagen gingen Standorte verloren, «die unverzichtbare Grundlage der biologischen Vielfalt sind», kritisierte die Naturschutzinitiative.
Bislang trägt die
Sonnenenergie mit 1,725 Milliarden Kilowattstunden (kWh) rund 19 Prozent zur regenerativen
Stromerzeugung bei, ihr Anteil an der Gesamtstromerzeugung in Rheinland-Pfalz liegt bei 9 Prozent. Von 2010 bis 2016 hat sich die Solarstromerzeugung nahezu verdreifacht. Für das Jahr 2020 werden mindestens 2 Milliarden kWh, bis 2030 mindestens 5 Milliarden kWh angestrebt.