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25.09.2018 | 08:38 | Energieinfrastrukturen 

Rückkauf des Fernwärmenetzes: Hamburger nehmen höheren Preis in Kauf

Hamburg - Eine Mehrheit der Hamburger befürwortet einer Umfrage zufolge einen Rückkauf des Fernwärmenetzes auch zu einem höheren Preis.

Wärmeenergie
(c) proplanta
In der von der GESS Marktforschung durchgeführten Erhebung unter 1.003 wahlberechtigten Hamburgern beantworteten 56 Prozent die Frage «Würden Sie für die mit dem Rückkauf verbundenen positiven Effekte auch einen höheren Kaufpreis akzeptieren?» mit Ja.

Bei den SPD Anhängern waren es sogar 60 Prozent. Die Telefonumfrage war von der Bürgergenossenschaft EnergieNetz Hamburg und dem gemeinnützigen Verein GLS Treuhand in Zusammenarbeit mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Auftrag gegeben worden.

Fast drei Viertel (72 Prozent) der Befragten sahen es als wichtig an, dass große Energieinfrastrukturen in der öffentlichen Hand liegen, wie BUND und EnergieNetz Hamburg am Montag mitteilten. Noch höher hätten die Werte bei den Anhängern der rot-grünen Regierungskoalition gelegen (75 Prozent SPD-Anhänger, 79 Prozent Grüne). 74 Prozent der Befragten befürchteten demnach, dass eine Nichtumsetzung von Volksentscheiden zu mehr Politikverdrossenheit führen werde.

Die Hamburger hatten sich 2013 für einen vollständigen Rückkauf der Energienetze ausgesprochen. Während Strom- und Gasnetz wieder in städtischer Hand sind, hat der Senat bei der Fernwärme noch bis Ende November Zeit, das Netz vom Mehrheitseigner Vattenfall zurückkaufen. Allerdings liegt der Wert des Unternehmens einem Gutachten zufolge heute rund 300 Millionen Euro unter dem 2014 vereinbarten Mindestkaufpreis von 950 Millionen.

Während Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) diesen Preis durch die positiven volkswirtschaftlichen Effekte einer öffentlichen Energieversorgung «aus einer Hand» gerechtfertigt sieht, befürchtet Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) einen Verstoß gegen die Landeshaushaltsordnung.

«Wir hoffen sehr, dass neben den vielen Sachargumenten für einen Rückkauf der Fernwärme auch das Ergebnis dieser Umfrage im Hamburger Rathaus wahrgenommen wird», sagte BUND-Landesgeschäftsführer Manfred Braasch.
dpa/lno
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