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11.08.2018 | 13:19 | Elektro-Fahrzeuge 

So soll Elektromobilität in MV vorangetrieben werden

Schwerin - Der Mecklenburger Energieversorger Wemag (Schwerin) will in seinem Versorgungsgebiet ein eigenes Netz an Ladestationen für Elektrofahrzeuge errichten.

Elektromobilität
In einem Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern sind die Wege oft lang. Und wenn es dann noch an Ladestationen fehlt, sind die Chancen für Elektroautos gering. Ein regionaler Stromversorger wird deshalb aktiv. (c) proplanta
Das in Kommunalbesitz befindliche Unternehmen gab am Donnerstag am Markt der Kleinstadt Neustadt-Glewe (Kreis Ludwigslust-Parchim) eine Ladestationen zur Nutzung frei. Bis Ende 2018 will die Wemag nach eigenen Angaben mehr als 150 Ladepunkte in Mecklenburg-Vorpommern betreiben. «Die Geräte können sich automatisch der vorgegebenen Ladeleistung des Fahrzeugs anpassen», erklärte Wemag-Vorstand Thomas Murche. Die Bezahlung sei über alle gängigen Ladekarten, via App mit der EC-Karte oder der Kreditkarte, aber auch per SMS über den Handy-Vertrag möglich.

Neben den noch hohen Anschaffungskosten, der Sorge um unzureichende Reichweiten der Fahrzeuge gelten die noch großen Lücken bei den Ladestationen insbesondere in ländlichen Regionen als Bremse für Elektromobilität. Nach Angaben des Energieministeriums in Schwerin existierten Ende September 2017 landesweit an 173 Standorten 308 Ladepunkte. An 17 dieser Standorte gab es die Möglichkeit zum Schnellladen. Neuere Daten lagen nicht vor.

Mecklenburg-Vorpommern gehört zu den Bundesländern, in denen die Elektromobilität trotz zuletzt beachtlicher Zuwächse eher langsam in Fahrt kommt. Von 849.000 Personenkraftwagen fuhren Anfang 2018 nach Daten des Kraftfahrtbundesamtes nur knapp 4.000 mit Elektroantrieb. 90 Prozent davon verfügten als Hybridfahrzeuge noch über einen Verbrennungsmotor.

Im ersten Halbjahr 2018 wurden im Nordosten gut 700 Elektroautos neu zugelassen, zum Großteil wiederum Hybridfahrzeuge. Der Anteil an Elektrofahrzeugen insgesamt erreicht damit knapp 0,6 Prozent. Im Stadtstaat Hamburg, in dem fast ebenso viele Fahrzeuge zugelassen sind wie in Mecklenburg-Vorpommern, liegt der Anteil mit 0,9 Prozent um die Hälfte höher.

Energieminister Christian Pegel (SPD) erhofft sich für den Nordosten einen deutlichen Schub. «Mecklenburg-Vorpommern ist das Land der erneuerbaren Energien. Neben der Stromwende muss die Energiewende aber auch eine Wärme- und Mobilitätswende sein», mahnte er. Anders ließen sich die Klimaschutzziele nicht erreichen. Die Wemag helfe dabei, ein flächendeckendes Netz an Landestationen zu errichten. Nur so könnten Elektroauto alltagstauglich werden, sagte Pegel. Nach seinen Angaben fördert der Bund bislang den Bau von 55 Normalladepunkten und 13 Schnellladepunkten im Nordosten.

Bei der Anschaffung von Elektrofahrzeugen tut sich allerdings auch die Landesregierung noch schwer. Laut Innenministerium gehören zum Fuhrpark der Regierung fünf reine Elektro- sowie zwei Hybrid-Autos, die von Pegel und seiner Staatssekretärin Ina Maria Ulbrich genutzt werden. «Bis zu 80 Stundenkilometer Geschwindigkeit können wir damit elektromobil fahren und durch den Verbrennungsmotor ist trotzdem die Fahrt über eine größere Distanz gesichert», berichtete Pegel. Die Polizei im Nordosten hat ein Elektrofahrzeug im Einsatz.
dpa/mv
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