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20.02.2013 | 10:27 | Solarbranche 

Solar-Strafzölle gegen China könnten deutsche Jobs kosten

Brüssel - Strafzölle gegen chinesische Hersteller im Solarstreit mit der europäischen Konkurrenz würden nach einer aktuellen Studie in großer Zahl Arbeitsplätze vernichten.

Solarbranche
(c) proplanta
Je nach Höhe der Strafzölle könnten innerhalb von drei Jahren allein in Deutschland bis zu 84.700 Jobs wegfallen, heißt es in der am Dienstag in Brüssel vorgestellten Prognos-Untersuchung.

Der europäische Solar-Verband EU ProSun nannte das Arbeitsplatzargument der Studie «zynisch»: «Chinas Dumping schadet der ganzen Solarbranche und hat die europäische Industrie inzwischen schon Tausende Jobs und über 30 Firmenpleiten und Fabrikschließungen gekostet», sagte Verbandspräsident Milan Nitzschke.

Die Untersuchung geht davon aus, dass höhere Preise für Solar-Panels die Nachfrage einbrechen lassen würden und damit auch weniger installiert und gewartet werden würde. Zwar hätten europäische Solarhersteller Vorteile von den Strafzöllen. Die dadurch entstehenden Arbeitsplätze entsprächen aber gerade einem Fünftel der an anderer Stelle verlorenen Jobs, heißt es in der Studie.

Auftraggeber der Studie ist die «Allianz für bezahlbare Solarenergie» (AFASE), ein Zusammenschluss von Herstellern und Dienstleistern, die gegen protektionistische Auflagen am Solarmarkt kämpfen. In den USA gibt es seit dem vergangenen Jahr bereits Strafzölle gegen chinesische Solarimporte, in Europa prüft die EU-Kommission nach einer Beschwerde von EU ProSun vom September 2012 Strafzölle.

Der Verband wirft der chinesischen Konkurrenz Dumping-Preise und illegale Subventionen vor. «Fairer Wettbewerb hilft allen», so die EU ProSun-Stellungnahme. «Wir brauchen Antidumpingmaßnahmen der EU so schnell wie möglich.» Im vergangenen Jahr hatte China Solar-Panels und andere Komponenten im Wert von 21 Milliarden Euro in die EU exportiert. Die angeschlagene deutsche Solarbranche sieht einen Hauptgrund für ihre derzeitige Misere in der vermeintlichen Billig-Konkurrenz aus China. (dpa)
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