Die EU gab am Samstag im Amtsblatt das bereits angekündigte Anti-Dumping-Verfahren zum Import von Solarglas aus China bekannt und nannte detaillierte Vorwürfe.
Es lägen Beweise vor, dass Chinas Solarindustrie staatliche Subventionen erhalte, «und den Empfängern daraus ein Vorteil erwächst», heißt es im Amtsblatt. Die Subventionen seien «spezifisch und anfechtbar». Dazu zählten verbilligte Kredite, Ausfuhrbürgschaften, Zuschüsse und Steuerbefreiungen. Das Verfahren beruht auf einer Beschwerde der europäischen Herstellerinitiative EU ProSun Glass.
Der Handelsstreit um Dumping-Angebote der chinesischen
Solarbranche schwelt schon länger. Seit 2012 läuft eine umfangreiche EU-Untersuchung zum Import von Solarpaneelen, Solarzellen und Wafern aus China im Wert von 21 Milliarden Euro pro Jahr. Im Februar hatte die
EU-Kommission diese Untersuchung auf Solarglas ausgeweitet. Der Solarglasmarkt beläuft sich auf 200 Millionen Euro. Der Vorwurf lautet, dass Chinas Firmen ihre Produkte im Ausland unter Marktwert verkaufen und den Europäern Aufträge wegnehmen.
Brüssel will die Untersuchung zu Solarglas binnen 13 Monaten abschließen, also bis Ende Mai 2014. Bereits zuvor könne die EU-Kommission aber vorläufige Strafzölle verhängen, so das Amtsblatt. (dpa)