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10.06.2015 | 15:30 | Solarindustrie 

Solarindustrie fordert nach G7-Gipfel mehr Unterstützung

München - Die schwer gebeutelte deutsche Solarindustrie hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach dem Klimaschutz-Bekenntnis der G7-Staaten zum Handeln aufgefordert.

Solarwirtschaft
Die Solarindustrie schöpft nach schwierigen Jahren mit dem Wegfall Zehntausender Jobs neue Hoffnung. Weltweit nimmt das Interesse an der Sonnenenergie zu - davon profitiert auch die Branche in Deutschland. (c) proplanta Die Firmen fordern aber mehr Unterstützung von der Politik.
Der Ausbau der Solarenergie in Deutschland und Europa sei seit Jahren rückläufig, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft, Carsten Körnig, bei der weltgrößten Solarmesse Intersolar am Mittwoch in München. «Das passt mit den jüngsten Beschlüssen der G7-Länder nicht zusammen und erfordert ein Gegensteuern der Regierungen.»

Die Energiewende müsse nun mit deutlich mehr Nachdruck vorangetrieben werden, um den Geist des G7-Gipfels auch wirklich umzusetzen: «Wir hängen immer noch von politischen Rahmenbedingungen ab und brauchen jetzt endlich Investitionssicherheit.»

Die sieben wichtigsten Industriestaaten hatten sich bei ihrem Gipfeltreffen im bayerischen Elmau auf einen schrittweisen Ausstieg aus dem Zeitalter von Öl, Gas und Kohle verständigt. Umweltschützer befürchten aber, dass auf die Worte wenig Taten folgen werden.

«Jetzt sollte auch die Bundeskanzlerin Farbe bekennen und klar sagen, wie Deutschland in den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität stärker als bisher Emissionen einsparen will», sagte Körnig. Die Solarindustrie will ihre Forderungen am Freitag auch an Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) herantragen, der sich nach Angaben der Veranstalter auf der Intersolar zum Stand der Energiewende äußern will.

In Deutschland war die Solarindustrie in den vergangenen Jahren wegen der Kürzung der Solarförderung und massiver Konkurrenz aus Asien in schwere Turbulenzen geraten. Viele Firmen mussten Insolvenz anmelden, Zehntausende Arbeitsplätze gingen verloren.

Die in Deutschland verbliebenen Unternehmen profitieren aber auch vom Wachstum der Solarenergie im Ausland, weil die Branche immer noch einen Vorsprung bei Innovationen, Forschung und Entwicklung hat. Weltweit nimmt das Interesse an der Solarenergie nach Verbandsangaben deutlich zu, Schätzungen zufolge soll sich der Photovoltaik-Markt in den kommenden Jahren verdreifachen.

Gemessen an der installierten Solarstrom-Leistung ist Deutschland zwar noch immer Spitzenreiter. China und Japan holen aber auf. Auf der Intersolar zeigen über 1.000 Unternehmen noch bis zum Freitag ihre Neuheiten. Mehr als die Hälfte der Aussteller sind aus dem Ausland, vor allem aus China. Ein großes Thema sind in diesem Jahr Solarspeicher, mit denen sich der selbst erzeugte Strom aus Photovoltaik-Anlagen besser nutzen lässt. (dpa)
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