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02.04.2013 | 14:03 | Sonnenenergie 
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Solarstromerzeugung boomt trotz deutscher Pleiten

Magdeburg / Berlin - Unabhängig von der Krise der Solarindustrie hat sich die Produktion von Strom aus Sonnenenergie in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt.

Solarenergie
(c) proplanta
Neue Anlagen und das relativ gute Wetter hätten die Erzeugung auf 1.150 Millionen Kilowatt klettern lassen, im Vorjahr waren es lediglich 523 Millionen Kilowatt, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar), Carsten Körnig, aufgrund eigener Berechnungen des Verbandes in einem dpa-Gespräch.

«Es gibt viele Bürger, Unternehmen und Landwirte, die die Energiewende selbst in die Hand nehmen wollen», sagte Körnig. Die Strommenge entspreche dem Verbrauch von rund 330.000 Haushalten. Das Plus in Sachsen-Anhalt um fast 120 Prozent sei nur von Mecklenburg-Vorpommern mit einem Plus von 160 Prozent überboten worden. Dies liege aber auch an Nachholeffekten, weil Länder wie Bayern bereits mehr Solaranlagen gemessen an der Einwohnerzahl installiert hätten, sagte Körnig. Das Wetter sorgte laut Körnig 2012 für rund 8 Prozent mehr Solarstrom pro Anlage als 2011.

Rund zwei Drittel der installierten Kapazität werde von großen Investoren gebaut, ein Drittel von Privatleuten. «Das Ausbaupotenzial ist noch sehr groß», sagte Körnig. Eine typische Anlage für Private umfasse heute 40 bis 50 Quadratmeter auf einem Hausdach und könne in der Spitze fünf Kilowatt Strom erzeugen. Eine drei- bis vierköpfige Familie könne damit mehr Strom erzeugen als sie verbrauche. Der große Trend für dieses Jahr seien Batterien, die den Strom im Privathaushalt speichern. Dies lässt die Kosten allerdings leicht über 10.000 Euro pro Anlage steigen.

Die jüngsten Pleiten in der Branche, ausgelöst durch weltweit große Überkapazitäten in der Solarzellenproduktion, hätten für den Endverbraucher «keine Rolle gespielt». Wichtiger sei der Atomausstieg. «Das hat bei vielen nochmal zum Nachdenken geführt.» Solarenergie sei heute nicht mehr nur etwas für Idealisten. «Das Thema ist längst in der gesellschaftlichen Mitte angekommen.»

Prognosen für das laufende Jahr wagte Körnig nicht. Bedeutsam sei die bereits Mitte vergangenen Jahres zurückgenommene Förderung und deren weiteren Entwicklung. Allerdings: «Deutschland wird weiterhin zu den größten Solartechnik-Märkten der Welt zählen.» Eine Verdoppelung der Strommenge sei aber nicht beliebig wiederholbar. Eine Konkurrenz zu der in Sachsen-Anhalt stark vertretenen Windenergie sieht Körnig nicht, vielmehr passe Solar- und Windenergie zusammen. «Das ergänzt sich prima.» (dpa/sa)
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Kommentare 
Bernd Gläßel schrieb am 02.04.2013 16:33 Uhrzustimmen(82) widersprechen(65)
"«Es gibt viele Bürger, Unternehmen und Landwirte, die die Energiewende selbst in die Hand nehmen wollen», sagte Körnig. " ------------------------------------------------------------------------------------ nur so lange wie die anderen den teuern strom bezahlen ansonsten würden sie nichts investieren.
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